Vor neun Tagen verstarb James-Bond-Schauspieler Sean Connery (†90) in seiner Villa auf den Bahamas. Seine Ehefrau Micheline Roquebrune (91) war an seiner Seite, als der 007-Star für immer einschlief. Die Zeit nach dem Tod ihres Ehemanns könnte für die Malerin nun noch schwieriger werden.
Wie die spanische Finanzbehörde der «Daily Mail» bestätigt hat, läuft gegen Roquebrune immer noch ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Bei einer Verurteilung drohen der Witwe eine Busse von bis zu 25,3 Millionen Franken und bis zu zweieinhalb Jahre Gefängnis.
Betrugsfall um Connery-Villa
Doch um was geht es überhaupt? 1999 verkaufte das Paar seine Villa im spanischen Marbella für umgerechnet ca. 6,7 Millionen Franken. Dabei soll allerdings nicht alles mit rechten Dingen zu und her gegangen sein. Denn die daran beteiligte Baufirma By The Sea soll lediglich die Erlaubnis gehabt haben, nach Abriss der Mega-Villa auf dem Grundstück fünf neue Wohnungen zu bauen. Das Unternehmen soll allerdings einen Mega-Komplex mit 73 Luxuswohnungen aufgezogen haben – und damit umgerechnet ca. 44,6 Millionen Franken Gewinn gemacht haben. Den soll die Firma allerdings nie korrekt versteuert haben und stattdessen durch Scheinüberweisungen und -geschäfte unterschlagen haben.
Roquebrunes Anwälte sitzen im Gefängnis
Roquebrune soll dabei massgebend beteiligt gewesen sein. Pikant: Ihr ganzes damaliges Anwaltsteam, der damalige Bürgermeister von Marbella und sechs Stadträte sitzen inzwischen wegen Betruges im Gefängnis. Auch Sean Connery wurde in dem Fall belangt, der Hollywood-Star wurde aber 2014 freigesprochen. Gegen seine Frau lief das Verfahren aber weiter.
Doch wieso wurde über Roquebrune noch kein Urteil gesprochen, obwohl der Betrug schon über 20 Jahre zurückliegt? Die Witwe soll sich auf den Bahamas den Fängen der spanischen Behörden entziehen. Bevor die Staatsanwaltschaft Roquebrune die Anklage nicht überbringen kann, kann der Prozess nicht starten. Die Behörden auf den Bahamas sollen sich allerdings querstellen. Zwei Versuche, Roquebrune die Anklage endlich zu überbringen, seien gescheitert.
Die Französin dementiert, etwas mit dem Betrug zu tun gehabt zu haben. Laut ihr seien die Vorwürfe «reiner Unsinn». (klm)