Cathy Hummels (31) ist Moderatorin, Model, Ehefrau von Fussball-Star Mats (30) – und Influencerin. Über eine halbe Million Follower verfolgen das Leben der Mutter des kleinen Ludis (1). Und Hummels weiss, wie man diese Reichweite zu Geld macht. Immer wieder finden sich auf ihrem Profil bezahlte Posts, die Influencerin wirbt für Zahnpasta, Trachten oder Beauty-Produkte.
Was «T-Online» nun aber enthüllt haben will, dürfte ihre Partner-Marken gar nicht freuen. Denn der Social-Media-Experte Hans Eggert gibt sich gegenüber dem Online-Magazin sicher: Viele Likes auf Hummels' Profil sind gar nicht echt. Zusammen mit seinem Partner Claus-Georg Matusche entwickelte der Unternehmer ein Programm, mit dem man die Profile und Interaktionen der Influencer auf eine neue Art und Weise untersuchen kann.
«Anzeichen für Manipulation haben wir auch bei einigen anderen gesehen, aber keine, die so eindeutig oder vergleichbar sind mit dem Account von Frau Hummels», sagt Eggert. Der Unternehmer ist sich sicher: «Wir schätzen, dass seit Anfang Mai mindestens 200'000 Likes für Fotos von Cathy Hummels gekauft worden sind.»
«Wilde» Like-Kurve
Dies soll besonders die Like-Kurve bei der Influencerin zeigen. Bei den meisten anderen Instagram-Stars sei die «langweilig». In den Minuten nach dem Posting schnelle die Like-Zahl typischerweise stark nach oben, dann verflache der Zuwachs allmählich. Bei Hummels hingegen sei der Verlauf «wild», auch einige Zeit nach der Veröffentlichung schnelle die Like-Zahl sprungähnlich nach oben. Andere Experten reagieren ähnlich. «Die Kurve ist hochgradig ungewöhnlich, das sieht nicht nach authentischen Likes aus», sagt etwa Robert Levenhagen, Gründer der Kölner Firma InfluencerDB.
Anwalt weist Vorwürfe zurück
Der Anwalt von Cathy Hummels weist die Vorwürfe zurück: «Frau Hummels schliesst aus, selbst Instagram-Likes gekauft zu haben.» Warum die Like-Kurve seiner Mandantin so «wild» aussehe, kann sich Christian-Oliver Moser allerdings nicht erklären. Der Jurist spekuliert jedoch, dass es Unbekannte sein könnten, die der Influencerin schaden wollen: «Es kann ja jeder für wenige Euro eine beliebige Anzahl an Likes für beliebige Posts erwerben.»
Auch Hummels selbst hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. In einem Instagram-Post setzt sich die Spielerfrau zur Wehr. «Leider werde ich in den letzten Wochen immer wieder mit Schlagzeilen konfrontiert, die nicht der Wahrheit entsprechen», schreibt Hummels. «Ich soll 200'000 Likes gekauft haben? Ist das nicht ein bisschen viel, ein bisschen zu auffällig? Ich würde sagen: Ja, das ist es, und hier versucht mir mal wieder jemand bewusst zu schaden.» Der Influencerin sei «ihre Authentizität» das Wichtigste.
Übrigens: Im Februar 2019 musste sich Hummels vor Gericht gegen Vorwürfe wehren, Schleichwerbung betrieben zu haben. Dort wurde sie freigesprochen. (klm)