Deutschlands grösster Maler legt den Pinsel aus der Hand: Mit 88 Jahren beschliesst Gerhard Richter sein Werk. «Irgendwann ist eben Ende», erklärt er. «Das ist nicht so schlimm. Und alt genug bin ich jetzt.»
Richter gilt als höchstdotierter lebender Maler überhaupt und führt weltweit Künstler-Rankings an. Gerade sind seine drei grossen Kirchenfenster für das Kloster Tholey im Saarland enthüllt worden. «Das ist sicher meine letzte Werknummer», sagt er.
Aber wie verbringt er jetzt seine Tage? «Ach, ich mache das und das», antwortet er. «Grabe rum, bringe in Ordnung, muss Briefe beantworten. Ich habe immer was zu tun.»
Zeichnen will er allerdings weiterhin: kleinformatige abstrakte Bleistiftarbeiten. Richter kündigt an: «Da wird wahrscheinlich noch was kommen, was im Februar gezeigt wird in München und eventuell New York. Skizzen. Farbig-abstrakt. Nicht so doll.»