Die gute Nachricht zuerst: Fans des deutschen Schlagerstars Heino dürfen sich über ein neues Album freuen. Der 84-jährige Musik-Veteran hat am Dienstagmorgen im Sat.1-«Frühstücksfernsehen» seine neue Platte mit dem vielsagenden Namen «Lieder meiner Heimat» vorgestellt.
Darauf covert er mit seiner charakteristischen Stimme Ballermann-Hits wie «Layla» oder «Zehn nackte Friseusen» – beide stehen nicht zuletzt wegen frauenverachtenden Inhalts seit längerer Zeit in der Kritik. Die Auswahl der Lieder fiel Heino offenbar leicht – er betitelt sie als «moderne Volkslieder». Seine Begründung: Wenn die Leute am Ballermann dazu tanzen und feiern, haben sie auch ihre Berechtigung.
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Diese Aussage bewegt Moderator Matthias Killing (44) zur Frage, wie er denn zum Gendern stehe – worauf der Sänger zu einer Tirade ansetzt: «Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen. Ich steh' da überhaupt gar nicht zu.» Abgesehen davon werde er auch weiterhin von der «schwarzen Haselnuss» singen und «lustig ist das Zigeunerleben» anstimmen: «Da lasse ich mich von keinem Menschen abbringen. Das ist ein Stück Kulturgut. Das habe ich in den Sechzigerjahren, in der Blütezeit des Beats, wieder populär gemacht. Und das soll auch so bleiben, wie es ist.»
«Zurückgewandt»
Die Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer lassen – wie bei einem solchen Reizthema üblich – nicht lange auf sich warten. Von «zurückgewandt» bis «einfach nur sprachlos» war alles dabei. Eine Zuschauerin urteilt: «Alte weisse Männer finden Gendern scheisse und verweigern sich rassismuskritischem Sprachgebrauch (mit dem Verweis auf ‹Kulturgut›) – ist ja mal was ganz Neues.»
Andere kreideten dem Sender an, nicht angemessen auf Rassismus und Sexismus zu reagieren. Für Heinos Aussagen gab es aber auch Zuspruch: «Danke Heino, dass du zu deiner Meinung stehst und die auch öffentlich kommunizierst, ohne einzuknicken.» Der Grossteil der Bevölkerung denke genau wie der Schlagerstar.
Heino will sich treu bleiben
Heino lässt sich ob der Kommentare nicht von seinem Kurs abbringen – im Gegenteil. Gegenüber der deutschen «Bild» sieht er sich als Teil der oben angesprochenen Mehrheit: «Wenn man diese Kommentare liest, muss man wirklich glauben, dass einige Menschen komplett verblödet sind. Welche meiner Aussagen soll denn bitte rassistisch oder sexistisch gewesen sein?» Er sei sich sicher, dass die Masse der Menschen ihn verstehe und genau wie er denke. (las)
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