Foto: Warner Brothers

Schauspielerin Hilary Swank erhält Ehren-Leopard in Locarno
«Wir haben in der Schweiz geflittert»

BLICK unterhielt sich am Filmfestival in Locarno TI mit Hollywoodstar Hilary Swank über ihre furiose Karriere. Nur Fragen zum kommenden Werk «The Hunt» waren tabu. Nun ist auch klar, warum: Universal hat den Start aus gesellschaftspolitischen Gründen verschoben.
Publiziert: 11.08.2019 um 23:24 Uhr
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Hilary Swank und der Unternehmer Philip Schneider – hier bei einer Charity-Gala im Juni 2019 – haben am 18. August 2018 in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien, geheiratet, die Flitterwochen verbrachten sie anschliessend auch in der Schweiz.
Foto: DUKAS
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Die zweifache Oscarpreisträgerin Hilary Swank (45) erhielt am Locarno Film Festival den diesjährigen Ehrenpreis und gab grosszügig Auskunft über sich und ihre Karriere. Tabu war nur eines: Ihr neuster Film «The Hunt», dessen Start die Universal Studios mittlerweile abgesagt haben. 

Hilary Swank über Rituale: Vor dem Einschlafen bedanke ich mich jeweils für drei Dinge. Gestern war das erstens, dass ich die Möglichkeit habe, zu reisen. Zweitens für meinen Ehemann Philip. Und drittens für das Pain au chocolat, das man mir hier im Hotel extra zubereitet hat. Das ist Schweizer Gastfreundschaft!

Neuer Film abgeschossen

«Wir verstehen, dass jetzt nicht die richtige Zeit ist, um diesen Film herauszubringen», begründet Universal Pictures den am Wochenende getroffenen Entscheid, den für den 27. September geplanten Kinostart des Films «The Hunt» mit Hilary Swank in der Hauptrolle zu verschieben. Damit reagiert Universal auf die jüngsten Amokläufe von El Paso und Dayton. Die Brutalo-Satire skizziert, wie dekadente Oberschichtsvertreter zum sportlichen Vergnügen Jagd auf Unterprivilegierte machen. Dem Beschluss, den Start für unbestimmte Zeit abzusagen, seien «sorgfältige Überlegungen» vorangegangen. Trailer und Werbung liefen bereits und wurden ebenfalls ausgesetzt. US-Präsident Donald Trump (73) reagierte über Twitter ebenfalls auf «The Hunt» und schrieb, der Film zeige, dass «Hollywood in höchstem Masse rassistisch sei».

«Wir verstehen, dass jetzt nicht die richtige Zeit ist, um diesen Film herauszubringen», begründet Universal Pictures den am Wochenende getroffenen Entscheid, den für den 27. September geplanten Kinostart des Films «The Hunt» mit Hilary Swank in der Hauptrolle zu verschieben. Damit reagiert Universal auf die jüngsten Amokläufe von El Paso und Dayton. Die Brutalo-Satire skizziert, wie dekadente Oberschichtsvertreter zum sportlichen Vergnügen Jagd auf Unterprivilegierte machen. Dem Beschluss, den Start für unbestimmte Zeit abzusagen, seien «sorgfältige Überlegungen» vorangegangen. Trailer und Werbung liefen bereits und wurden ebenfalls ausgesetzt. US-Präsident Donald Trump (73) reagierte über Twitter ebenfalls auf «The Hunt» und schrieb, der Film zeige, dass «Hollywood in höchstem Masse rassistisch sei».

Über Oscars: Ein Gefühl, als ob man durch eine Kanone geschossen würde. Es ist ein Riesenglück, wenn man das tun kann, was man ohnehin über alles liebt, und dann noch extra belohnt wird. Aber ich bin nicht Schauspielerin geworden, um Awards zu bekommen.

Über Disziplin: «Ich kann nicht» heisst so viel wie «ich will nicht». Wille und Hartnäckigkeit sind der Schlüssel zu allem. Das grösste Hindernis ist man meistens selber.

Über Reisen: Letztes Jahr waren mein Mann und ich in Deutschland und in der Schweiz, wir haben hier geflittert. Wir lieben die Natur und das Wandern. Reisen ist für mich enorm wertvoll. Weil ich keinen Highschool-Abschluss habe, betrachte ich es als Weiterbildung. 

Über ihren Durchbruch: Dass «Boys Don't Cry» eine solche Bedeutung bekommen würde, war mir damals nicht klar. Bis heute kommen Leute zu mir und erzählen mir, wie dieser Film ihr Leben verändert hat. Es bedeutet mir viel, wenn ich Menschen auf diese Weise erreichen kann. 

Über Frauen: Man fühlt sich als Frau manchmal wie ein Bürger zweiter Klasse. Ich bekomme noch immer nicht das gleiche Honorar wie ein Mann für eine Hauptrolle. 

Über Vorbilder: Meryl Streep ist jetzt 70 und noch immer eine Inspiration. In «The Homesman» konnte ich endlich mit ihr spielen. Leider war ich in der Geschichte schon tot, als sie aufs Set kam. 

Über Donald Trump: Ich mache meine Arbeit nie von einem amtierenden Präsidenten abhängig. Ich erzähle Geschichten über Underdogs und setze mich für Menschenrechte ein.

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