«Am 16. August 2022 hat unsere geliebte Eva-Maria Hagen diese irdische Welt verlassen und ist uns in die ewige Heimat vorausgegangen. Wir trauern voller Sehnsucht, in Liebe und Dankbarkeit», erklärt die Punksängerin Nina Hagen (67) gemeinsam mit ihren Kindern Cosma Shiva (41) und Otis (32) der deutschen «Bild».
Geboren wurde Eva-Maria Hagen am 19. Oktober 1934 in Költschen in Hinterpommern im heutigen Polen. Nach der Flucht in den Westen, die sie in ihrem Buch «Eva jenseits vom Paradies» beschrieb, fand die Familie eine neue Heimat im mecklenburgischen Perleberg.
Eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen der DDR
Nach einer Lehre zur Maschinenschlosserin begann sie 1952 ein Schauspielstudium in Ost-Berlin, wo sie 1953 unter der Leitung von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble debütierte. Binnen kurzem avancierte sie zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen der DDR, nicht zuletzt wegen ihres Dauererfolgs als Blumenmädchen Eliza im Musical «My Fair Lady».
Richtig berümt wurde sie durch die DEFA-Filmkomödie «Vergesst mir meine Traudel nicht». Bis 1965 wirkte Hagen in rund 50 TV- und Kino-Filmen mit. Im selben Jahr lernte Eva-Maria Hagen den regimekritischen Liedermacher Wolf Biermann kennen, mit dem sie bis 1972 liiert war.
Berufsverbot wegen Protesten
Die Begegnung mit Biermann wurde zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Die Filmdiva wurde wegen Staatsverleumdung angeklagt und gastierte fortan in Provinztheatern. Als sie 1976 gegen Biermanns Ausbürgerung öffentlich protestierte, entliess man Hagen fristlos und belegte sie mit Berufsverbot.
1977 folgte sie dem Ex-Lebensgefährten mit Tochter Nina, die aus der früheren Ehe mit dem Schriftsteller Hans Oliva-Hagen stammt, nach Hamburg, wo sie bis zuletzt lebte. Neben dem Film und dem Theater baute sie sich im Westen eine zweite Karriere als Chansonsängerin auf. Auch als Autorin machte sie sich einen Namen. So veröffentlichte sie 1998 den Briefwechsel mit Biermann in ihrem Buch «Eva und der Wolf». (SDA)