Scarlett Johansson (37) gilt als eine der schönsten Frauen der Welt. Doch ihr Aussehen war für die Schauspielerin in Hollywood nicht immer ein Vorteil – im Gegenteil. Nach ihrem Erfolg als damals erst 17-Jährige in «Lost in Translation» sei sie von der Filmindustrie auf die Rolle der «Sexbombe» reduziert worden, klagt Johansson im bekannten US-People-Podcast «Armchair Expert». «Weil alle dachten, ich sei älter und schon lange im Business, wurde ich als Objekt wahrgenommen. Ich wurde hypersexualisiert und in diese Schublade gesteckt. Ich bekam jene Rollen nicht mehr angeboten, die ich mir eigentlich gewünscht hätte», erklärt der Filmstar, der 2003 mit «Lost in Translation» an der Seite von Bill Murray (72) über Nacht weltberühmt wurde. Im modernen Klassiker spielt die amerikanisch-dänische Schauspielerin eine junge Frau, die mit ihrem Mann nach Tokio reist und dort auf einen alternden Filmstar trifft, mit dem sich eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt.
«Ich habe mich damals gefragt, ob die Leute meinten, ich sei eine 40-jährige Frau», so Johanssons Erklärung für die immer gleichen Rollenangebote. Zu jener Zeit habe sie gedacht, ihre Karriere sei vorbei. Es sei beängstigend gewesen. Ihr Image der Beauty, wonach sie einst gestrebt hatte, sei plötzlich zu einem Feindbild geworden, gegen das sie ankämpfen musste.
Vom Sexobjekt zur Comic-Heldin
In ihren Zwanzigern spielte Scarlett Johansson in Filmen wie «Match Point» von Woody Allen (86) und «The Black Dahlia» tatsächlich oft das Objekt der Begierde. In aktuellen Werken wie «Marvel's The Avengers» oder «Black Widow» erobert sie unterdessen aber als feministische Comic-Heldin die Leinwand. Johansson: «Heute dürfen junge Schauspielerinnen all das sein, was sie wollen. Und es ist glücklicherweise inzwischen verpönt, Leute in Schubladen zu stecken.» Es sei sehr interessant, zwischen zwei verschiedenen Generationen von Frauen zu stehen, die mit diesem Thema anders umgingen, so der Filmstar.
Trotz dieser Entwicklungen glaubt Scarlett Johansson, die seit 2020 mit US-Komiker Colin Jost (40) verheiratet ist, dass es für Frauen in der Filmindustrie noch viel zu tun gibt: «Die Verbesserungen sind nicht abgeschlossen. Wir machen mal zwei Schritte nach vorn und dann wieder zwei Schritte zurück.»