Mit 25 Millionen verkauften Tonträgern zählt Nena (59) zu den erfolgreichsten Musikern Deutschlands. Diesen Sommer wird sie ihre Hits auch in der Schweiz singen. Zuvor sprach sie mit BLICK am Telefon über ihre Liebe zum Tessin und Wallis.
BLICK: Sie werden im nächsten März 60. Mit welchen Gefühlen nähern Sie sich Ihrem runden Geburtstag?
Nena: Ehrlich gesagt habe ich mich damit noch gar nicht beschäftigt. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich Panik vor dem sogenannten Älterwerden hätte. Das Leben ist wunderschön, egal, wie jung oder alt man ist.
Haben Sie mit 20 damit gerechnet, dass Sie gewisse Lieder noch drei Generationen später singen würden?
Damit gerechnet nicht, aber davon geträumt ganz sicher. Mein Repertoire ist riesig, in 40 Jahren wurden so einige Songs geschrieben. Und das hört auch nicht auf. Es bleibt spannend und aufregend. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, an dem ich gedacht hätte: «Himmel, wie lange willst du das noch machen?» Wenn ich auf der Bühne stehe und zusammen mit dem Publikum quer durch 40 Jahre Nena-Musik singe, ist das oft auch zum Weinen schön.
Es gibt kein Nena-Konzert ohne «99 Luftballons», richtig?
Richtig. Wir wandern gemeinsam durchs Leben, vor allem auf der Bühne. Und auch der «Leuchtturm», «Nur geträumt», «Fragezeichen» und «Irgendwie, irgendwo, irgendwann» sind immer dabei, gemischt mit vielen Songs aus der Zeit danach.
Haben Sie noch Lampenfieber?
Eine positive Aufgeregtheit verspüre ich vor jeder Show. Jeder Auftritt ist ja auch wie ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiss nie genau, was passiert. Doch dieses ungewisse Gefühl ist auch eine gute Motivation. Ich könnte mir nicht vorstellen, nur noch im Studio zu arbeiten und alle drei Jahre eine neue Platte rauszuhauen. Die Konzerte sind ganz klar eine Art Lebenselixier für mich.
Im Sommer treten Sie in Locarno auf. Waren Sie schon im Tessin?
Als Kind war ich mit meinen Eltern zwei-, dreimal am Lago Maggiore. Ich habe die besten Erinnerungen an diese herrliche Gegend.
In der Schweiz waren Sie aber schon öfter?
Oh ja, ich fühle mich da wie zu Hause. Ich war viele Male mit meiner Familie in den Schweizer Bergen. Wir haben vor allem in Zermatt und Saas-Fee schöne Ferien verbracht. Inzwischen sind meine Kinder und Enkel auch schon sehr vertraut mit diesem schönen Land und lieben es wie ich, in der Schweiz zu sein.
Sie haben eine grosse Familie, eine eigene Schule in Hamburg, Ihre Musikkarriere ... Ihr Leben ist ziemlich voll. Werden Sie nie müde?
Wenn man ein Projekt ins Leben rufen will, braucht es vor allem die Freude an dem, was man tut, und es braucht Disziplin und Durchhaltevermögen. Tauchen Probleme auf, kann ich auch mal den Kopf in den Sand stecken, bis ich mich daran erinnere, dass ja auch der Teil zum Leben gehört. Grundsätzlich sehe ich in allem immer zuerst die Möglichkeiten, die mir eine neue Herausforderung offenbart, als die Schwierigkeiten. Das Leben ist keine Hetzjagd, es geht nicht um Leistung, sondern um Freude. Wenn man im Kern Freude empfindet bei dem, was man tut, hat man für alles Kraft.
Noch Träume?
Ich gehe nicht durchs Leben und überlege mir, was ich noch erreichen möchte. Ich erfülle mir täglich Träume. Das gehört bei mir dazu wie Zähneputzen.
Nena kam 1960 als Gabriele Kerner zur Welt. Während Ferien in Spanien wurde sie von den Einheimischen «Nena» genannt, ein spanisches Kosewort, das so viel wie «kleines Mädchen» bedeutet. Bevor sie Ende 70er-Jahre ihre Musikkarriere begann, lernte sie Goldschmiedin. Ihre Hits stürmten regelmässig auf Platz 1 der Hitparade. 2007 gründete sie eine eigene Schule für knapp hundert Schüler. Nena ist Veganerin und hat vier Kinder und drei Enkel.
Nena kam 1960 als Gabriele Kerner zur Welt. Während Ferien in Spanien wurde sie von den Einheimischen «Nena» genannt, ein spanisches Kosewort, das so viel wie «kleines Mädchen» bedeutet. Bevor sie Ende 70er-Jahre ihre Musikkarriere begann, lernte sie Goldschmiedin. Ihre Hits stürmten regelmässig auf Platz 1 der Hitparade. 2007 gründete sie eine eigene Schule für knapp hundert Schüler. Nena ist Veganerin und hat vier Kinder und drei Enkel.