Riesenvilla, Luxusyacht und Privatjet waren gestern: Wer als Megastar etwas auf sich hält, investiert heute in eine eigene Likör- oder Schnaps-Marke oder kauft sich ein ganzes Weingut.
Genau das haben Angelina Jolie (48) und Brad Pitt (59) vor wenigen Jahren getan. Das einstige Hollywood-Traumpaar erwarb 2008 in der französischen Region Provence für 28 Millionen US-Dollar das Schloss Miraval mit dem dazugehörigen Rebgut. Als sich die beiden 2016 trennten, wollten sie die Weinkellerei erst gemeinsam weiterführen. Doch im Zuge des Rosenkriegs verkaufte Jolie ihre Anteile – in Form ihrer Investmentfirma Nouvel – 2021 an den russischen Oligarchen Yuri Shefler (55). Seither ist das schmucke Weingut ein Zankapfel im Streit zwischen den beiden Ex-Eheleuten, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Kein Wunder. Miraval gehört zu den lukrativsten Rosé-Marken der Welt. Der Jahresumsatz soll bei rund 70 Millionen Franken liegen.
JLo erntet Kritik für Alkohol-Werbung
Für hochprozentige Schlagzeilen sorgte kürzlich auch Jennifer Lopez (53). Die Sängerin machte auf Instagram für ihren im April lancierten Apéro-Drink Delola Werbung. In den sozialen Medien erntete die «Let's Get Loud»-Interpretin daraufhin neben Zustimmung heftige Kritik. Ihr Ehemann Ben Affleck (50) sei immerhin trockener Alkoholiker, hiess es. Zudem hatte Jennifer Lopez früher selbst stets betont, dass sie sehr gesund lebe und weder rauche noch Alkohol trinke. «Aber in den letzten 10, 15 Jahren habe ich durchaus gelegentlich mal einen Cocktail getrunken», erklärt Lopez nun in ihrem Delola-Werbeclip. Und fügt sie lächelnd an: «Ich trinke aber verantwortlich und besaufe mich nicht.» Dass die Sängerin trotz kritischer Stimmen an ihrem neuen Geschäftszweig festhält, überrascht nicht: Das Business mit dem Hochprozentigen hat sich schon für zahlreiche prominente Kolleginnen und Kollegen von Lopez als wahre Goldgrube entpuppt.
So ist beispielsweise die Weinmarke von Kylie Minogue (55) Kylie Minogue Wines eine der erfolgreichsten Weinmarken in Grossbritannien und soll jährlich einen Umsatz von 14 Millionen Franken erzielen. Der Prosecco des australischen Popstars ist sogar der meistverkaufte im ganzen Königreich. Wenn der Winzer-Erfolg der Sängerin weiterhin so wächst, kann sie bald die Sektkorken knallen lassen. Passend dazu kündigte Minogue vor kurzem an, bald auch einen eigenen Rosé-Champagner herausbringen zu wollen.
Ebenfalls ins Rosé-Geschäft eingestiegen ist US-Rocker Jon Bon Jovi (61) vor wenigen Jahren. Zusammen mit seinem Sohn Jesse Bongiovi (28) lancierte der Sänger 2018 einen eigenen Roséwein namens Hampton Water. Die Hamptons sind eine exklusive Küstenregion am Ostende von Long Island im US-Bundesstaat New York. Die Idee des Vater-Sohn-Duos war es, das dortige entspannte Beach-Flair allen zugänglich zu machen – in Form eines knackigen Rosés, der sich aus den Rebsorten Grenache, Cinsault, Mourvèdre und Syrah zusammensetzt.
Ein Schwergewicht im Spirituosengeschäft ist Actionstar Ryan Reynolds (46). Der Kanadier hatte 2018 in die Ginmarke Aviation investiert und sie fortan mit sich selbst als Werbegesicht prominent in Szene gesetzt. Bereits zwei Jahre später ging Reynolds' Rechnung auf: Im Sommer 2020 kaufte das US-Spirituosen-Unternehmen Diageo Aviation für 610 Millionen US-Dollar – ein Mega-Deal für den Filmstar – nicht zuletzt, weil er weiterhin Anteile an der Marke hält.
Clooney war mit Tequila Vorreiter
Ein Vorreiter punkto Star-Schnaps ist Schauspieler George Clooney (62): 2012 startete der Hollywoodstar gemeinsam mit Cindy Crawford (57), deren Ehemann Rande Gerber (61) und Immobiliengrösse Mike Meldman (64) die Tequilamarke Casamigos. Dieses Business war so erfolgreich, dass der Oscarpreisträger die Marke im Sommer 2017 für eine sagenhafte Summe von knapp einer Milliarde Schweizer Franken verkaufen konnte.
Auch Hip-Hop-Star Jay-Z (53) hat sich mit seiner Champagnermarke Armand de Brignac, die unter dem Kultnamen Ace of Spades erfolgreich ist, einen grossen Teil seines Imperiums aufgebaut. Der Rapper bewarb den Schaumwein in seinen Musikvideos, seine Ehefrau, Popstar Beyoncé (41), promotete das Edelgetränk in ihren Songs. Eine PR-Aktion, die sich auszahlte: Allein 2019 wurden weltweit über 500'000 Flaschen des Edelgetränks verkauft. Wen wunders, dass Jay-Z 2021 einen Mega-Deal mit Champagnergigant Moët Hennessy abschliessen konnte, der seither 50 Prozent von Armand de Brignac besitzt. Gemeinsam wolle man «das Geschäft weltweit zu neuen Höhen führen», hiess es im offiziellen Statement. Wer mit Jay-Z' Sekt anstossen will, der zahlt in diesem Fall den Promi-Status aber tatsächlich mit: Eine Flasche seines golden eingefassten Schaumweins kostet stolze 300 Franken.