Es ist der Moment, in dem Uma Thurman (47) laut eigener Aussage zu einem «kaputten Spielzeug» gemacht wurde. Für eine Szene in «Kill Bill: Volume 2» rast die Schauspielerin in einem alten Cabriolet eine staubige Strasse entlang. Plötzlich verliert sie die Kontrolle über den Wagen, versucht das Steuer noch rumzureissen, doch es ist zu spät. Mit voller Wucht kracht sie in einen Baum und bleibt zitternd und schmerzerfüllt sitzen.
Von dem Crash zog sie sich eine Gehirnerschütterung, eine schwere Knieverletzung und «permanente Schäden an ihrem Nacken» zu, wie sie der «New York Times» in einem Enthüllungsinterview verriet. Das Video zu dem schlimmen Unfall hat der Hollywood-Star nun auch auf Instagram gepostet – und erhebt schwere Vorwürfe.
«Er wollte kein Nein hören»
Star-Regisseur Quentin Tarantino (54) soll sie zu dem Stunt gezwungen haben, obwohl sie Todesangst davor gehabt habe. «Quentin kam in meinen Trailer, und er wollte kein Nein hören», erzählt Thurman. «Als er mich schliesslich überzeugt hatte, sagte er noch: ‹Du musst mindestens 65 Stundenkilometer fahren, sonst wehen deine Haare nicht richtig im Wind.›»
Der Wagen sei laut Thurman eine «Todeskiste» gewesen. Danach war die Beziehung zwischen dem Star-Regisseur und seiner Muse, als die Tarantino Thurman immer gerne bezeichnet, für immer verändert. «Wir haben jahrelang gestritten», sagt die Schauspielerin, die seit «Kill Bill» in keinem Film ihres ehemaligen Freundes mehr mitgespielt hat. «Für mich war es eine Entmenschlichung bis zum Punkt des Todes.»
«Ich bin stolz auf Quentin»
In ihrem Instagram-Post schlägt sie aber versöhnlichere Töne an: «Quentin Tarantino bereut dieses Ereignis bis heute und hat mir nun die Aufnahmen gegeben, sodass ich sie endlich an die Öffentlichkeit bringen kann. Er tat dies in vollem Bewusstsein, dass es ihm schaden könnte, und ich bin stolz darauf, dass er das Richtige getan hat.» Tarantino selbst hat sich inzwischen in einem Interview mit «Deadline» geäussert: «Ich bereue nichts mehr in meinem Leben.» Der Regisseur habe ihr versichert, dass es eine gerade Strasse sei und dabei eine kleine S-Kurve übersehen. «Dieser Moment brach mir das Herz», betont Tarantino. Er habe Thurman aber keinesfalls gezwungen, angeschrien oder in das Auto gezerrt. Stattdessen habe sie ihm ganz einfach vertraut.
Doch einem anderen «Kill Bill»-Mitwirkenden könne sie nicht verzeihen. Harvey Weinstein (56) soll zusammen mit den Produzenten Lawrence Bender (60) und E. Bennett Walsh jahrelang versucht haben, den Unfall zu vertuschen. «Sie haben gelogen, Beweise zerstört und hören nicht auf, den permanenten Schaden zu leugnen, den sie verursacht haben», schreibt Thurman wütend zu ihrem Post. «Schämt euch für alle Ewigkeit.»
Im «New York Times»-Artikel hat sich die Schauspielerin ausserdem in die stetig wachsende Zahl von Frauen eingereiht, die dem Hollywood-Schwergewicht vorwerfen, sie sexuell belästigt zu haben. (klm)