Das Urteil im Schlammschlacht-Spektakelprozess zwischen den Hollywood-Stars Johnny Depp (58) und Amber Heard (36) ist gesprochen. Das Urteil sei ein «Skandal», sagt der Promi-Anwalt und Strafverteidiger Burkhard Benecken, Prozessbeobachter für die deutsche «Bild».
Auch Heard habe in einigen Punkten gewonnen, räumt der Anwalt ein. Die Jury habe ein «Skandalurteil» gefällt, sagt Benecken. «Ein Urteil, das entscheidend darauf zurückzuführen ist, dass hier eine Jury aus Laien entschieden hat.»
Wären hier Berufsrichter am Werk gewesen, die den Prozess mit Professionalität bewertet hätten, «wäre ein ganz anderes Urteil herausgekommen».
Häusliche Gewalt naheliegend
Benecken gibt zu bedenken, dass Depp «in zahlreichen Punkten der Lüge überführt» worden sei. Auch die Drohungen, die sich Depp geleistet habe: «Das alles bis auf einen Miniteil vom Tisch zu wissen, dieser Person trauen wir einen solchen Missbrauch nicht zu, dies sei erlogen von Amber Heard, das ist schon ein starkes Stück», sagt der Anwalt.
Dies sei gerade angesichts der #MeToo-Bewegung der letzten Jahre bedenklich. Beim Prozess sei es um häusliche Gewalt gegangen. Zwar habe keine Seite einschlägige Beweise vorlegen können, «aber sehr sehr viele Indizien, die dies als naheliegend erscheinen lassen».
Berufsrichter hätten anders geurteilt
Mangels eindeutiger Beweise hätte die Jury auch «konsequent sein müssen. Dann muss ich sowohl die Depp- als auch die Heard-Klage abweisen. Das hätten wohl Berufsrichter geurteilt.»
Dass man sich so klar positioniere und Johnny Depp zum klaren Sieger küre, das sei seines Erachtens «nur mit dem amerikanischen Jurysystem zu erklären. Bei Berufsrichtern», ist der Anwalt überzeugt, «wäre das Urteil anders ausgefallen.» (kes)