Privates Geständnis sorgte für doppelten Schock

Das wurde aus Gitte Haenning

Markus Reich, GlücksPost

Sie ist ein Phänomen: Die dänische Sängerin Gitte Haenning, die Ende Juni 78 Jahre alt wird, hatte ihren ersten Auftritt bereits mit acht Jahren. Mit dem Lied «Ich will ’nen Cowboy als Mann» feierte sie 1963 bei uns ihren ersten Erfolg und ist bis heute eine erfolgreiche Künstlerin geblieben.

Einen ersten Karrierehöhepunkt erlebte sie an der Seite von Rex Gildo (1936-1999). Die beiden galten als Traumduo des deutschen Schlagers und feierten in den 60er-Jahren einen Hit nach dem anderen, so mit «Zwei auf einer Bank».

Gitte Haenning lehnte unmoralischen Deal ab

Als sie im Film «Jetzt dreht die Welt sich nur um dich» ein Liebespaar spielten, wurde auch über das Privatleben der beiden spekuliert. Ihre Beziehung blieb jedoch stets platonisch, denn Rex war homosexuell. Da Homosexualität damals in Deutschland unter Strafe stand, hätte Gitte einen unmoralischen Deal eingehen sollen: die Scheinfrau von Rex Gildo werden. «Sie wollten aus uns tatsächlich ein Liebespaar machen.» Ein Unding für Haenning, das sei auch der Grund für das Ende ihrer Zusammenarbeit mit ihm gewesen.

Sie verriet zudem: «Sein Manager und Produzent kam zu mir und flüsterte mir ins Ohr: ‹Weisst du, zu wie viel Geld du Nein sagst?› Ehrlich gesagt, hatte ich mir darüber keine Gedanken gemacht.» Gitte Haenning machte solo weiter, hatte in den 70er- und 80er-Jahren Charterfolge u. a. mit «Ich hab’ die Liebe verspielt in Monte Carlo», «So schön kann doch kein Mann sein» und «Freu dich bloss nicht zu früh». Später sang sie in Musicals, tritt auch heute regelmässig in Theaterstücken auf, singt aber keine Schlager mehr, sondern vorwiegend Jazz.

Haenning hatte zwei Abtreibungen

Und privat? Haenning war von 1974 bis 1976 mit ihrem damaligen Manager verheiratet. Danach folgten mehrjährige Beziehungen, die jedoch alle scheiterten. Heute gilt sie als single.

Für einen doppelten privaten Skandal sorgte sie mit der Aussage, dass sie zweimal abgetrieben habe – und es nicht bereue. «Ich wollte nicht, dass Kinder ohne Vater aufwachsen, fühlte mich nicht reif und klug genug für Kinder. Ich finde, Kinder brauchen einfach einen Vater.»

Gitte Haenning denkt noch lange nicht ans Ende ihrer Karriere. Sie sagt: «Fragen Sie mich noch einmal, wenn ich 100 bin! Auch dann wird meine Antwort sein, dass ich niemals aufhören werde, denn Kreativsein hält mich jung. Ob ich nun 55, 78 oder 99 Jahre alt werde, ist mir schnuppe. Ich feiere das Leben jeden Tag.»