Japans Prinzessin Mako (30) hat gestern ihren langjährigen Studienfreund, den Juristen Kei Komuro (30), geheiratet. Für die Liebe gibt sie all ihre Privilegien auf. Da Komuro ein Bürgerlicher ist, verliert sie ihren Titel. Auf eine prunkvolle Zeremonie inklusive der shintoistischen Rituale hat die Nichte des japanischen Kaisers Naruhito (61) und Tochter von Kronprinz Akishino (55) vorgängig verzichtet, ebenso auf ihre Mitgift von umgerechnet 1,2 Millionen Franken.
Nicht ohne Hintergrund: Als das Paar 2017 seine Verlobung bekannt gab, interessierte sich die Öffentlichkeit auf einen Schlag auch für die Familie Komuro. Zutage kamen finanzielle Schwierigkeiten. So soll sich die Mutter des Bräutigams bei einem früheren Partner Geld für das Studium ihres Sohnes geliehen, den Ausstand aber nie beglichen haben.
Eine Schuldnerin im engeren Kreis der Kaiserfamilie passte jedoch keineswegs zur strengen höfischen Etikette. Der Skandal war perfekt.
Zumal sich die Japaner ausmalten, dass sie über die steuerfinanzierte Mitgift selber für die Schulden von Mutter Komuro hätten aufkommen müssen. Auch die Brauteltern waren «not amused» und verlangten vor ihrer Einwilligung zur Ehe eine Untersuchung. Hartnäckig halten sich bis heute auch Gerüchte, die säumige Mutter habe regelmässig Sozialleistungen in unbekannter Höhe bezogen.
Das Paar hatte sich drei Jahre lang nicht gesehen
Um das junge Paar und den kaiserlichen Ruf zu schützen, wurde die Hochzeit ausgesetzt. Komuro ging 2018 in die USA und kehrte erst Anfang Oktober zurück. Das Paar hatte sich drei Jahre lang nicht gesehen.
Besänftigt ist der Unmut der Bürger nicht. Sogar vor dem Standesamt kam es gestern zu Demonstrationen. Bei einer Pressekonferenz entschuldigte sich Komuro für die verursachten Aufregungen. «Ich liebe Mako. Wir haben nur ein Leben, und ich möchte, dass ich es mit der Frau verbringe, die ich liebe.»
Mako leidet laut Hofamt wegen der anhaltenden Proteste seit längerem unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Nebst ihren Privilegien verabschiedet sie sich nun auch von ihrer Heimat und zieht mit ihrem Mann nach New York, wo er als Anwalt arbeitet. Die bereits publik gewordenen Auswanderungspläne brachten Mako und Kei schon den Spitznamen «Japans Harry und Meghan» ein – in Anspielung auf den Auszug des britischen Royal-Paars nach Kalifornien.