«Es gibt keine Definition»
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Pirelli-CEO über die Schönheit:«Es gibt keine Definition»

Nur vom Feinsten und Besten
Alles zum Millionen-Event von Pirelli in London

Was macht man, wenn Ruinart-Champagner ausverkauft ist? Wir wechselten zu Pommery. Ganz schön abgehoben – wie «Hope», das Blauwalskelett, das im historischen Museum in London hoch oben über dem Galadinner anlässlich des neuen Pirelli-Kalenders hing.
Publiziert: 14.11.2024 um 00:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2024 um 09:43 Uhr
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Der britische Schauspieler John Boyega, bekannt aus der «Star Wars»-Trilogie, ist im Pirelli-Kalender 2025 zweimal abgelichtet, wie alle Stars. Im Naturhistorischen Museum wurde er am Dienstagabend auf der Bühne nach seiner Erfahrung gefragt.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Pirelli-Kalender 2025: Luxuriöse Präsentation in London für Medienschaffende
  • Fotograf Green definiert Sexyness neu als Schönheit der Selbstbestimmung
  • 80 Journalisten aus 10 Ländern wurden eingeladen, Schweiz mit einer Vertreterin
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Es geht nur um einen Kalender. Richtig? Falsch! Diese Tage ging es um den Pirelli-Kalender 2025 und dessen Mythos als Kultobjekt. Damit dieser wie ein Hauch der Einzigartigkeit wahrgenommen wird, greift der italienische Reifenhersteller mächtig in die Tasche.

Blick war als einziges Medium aus der Schweiz bei der Präsentation von «The Cal» in London dabei. Was während drei Tagen an Luxus geboten wurde, erinnert an die Zeiten, in denen Karl Lagerfeld (1933–2019) nach Los Angeles (USA) lud, um seine Werbekampagne für Dom Pérignon vorzustellen und danach zur Party auf einem privaten Grundstück mit Hotelerbin Paris Hilton (43) eingeladen hatte. Auch ich war damals für Blick dabei. Ein Erlebnis der Superlative, das ich als People-Journalistin in dieser Form seit da nicht wieder erlebt habe.

80 Medienschaffende aus zehn Ländern

Denn heute reicht es den meisten Luxusmarken, Links mit Fotos, Videos und Pressetext zu verschicken. Nicht so Pirelli. Rund 80 Medienschaffende aus zehn Ländern wurden in die britische Hauptstadt eingeladen. Zum Vergleich: Zehn kamen aus China, fünf aus Deutschland, vier aus der Türkei, ich war die Einzige aus der Schweiz. Ziel unseres dreitägigen Luxusaufenthalts, der mit einem Privatchauffeur am Flughafen Heathrow begann, war die Präsentation von Ethan James Greens (34) fotografisch inszenierten Werk, das den Titel trägt: «Refresh and reveal» – «Auffrischen und enthüllen».

Genächtigt haben wir im 5-Sterne-Hotel The Biltmore Mayfair, das Zimmer für umgerechnet rund 500 Franken anbietet. Die Kommunikationsverantwortlichen der einzelnen Länder kümmerten sich um ihre Landsleute, ich kam in die lustige und spannende Deutschlandgruppe.

Am Montag, dem ersten Tag des Luxusevents, gings ins noble Mandarin Oriental Hyde Park. Als Erstes mussten wir alle unterschreiben, sich an das Publikationsembargo von Dienstag, 15 Uhr Schweizer Zeit, zu halten. Danach folgte ein Making-off-Video zum Kalender-Shooting. Statt der erhofften Einzelinterviews waren wir in Gruppen von rund 20 Journalisten eingeteilt und hatten 15 Minuten Zeit. Eine Frage pro Medium lag drin, was nicht alle in Anspruch nahmen und ich mir nicht entgehen liess.

Der Pirelli-Kalender als intellektuelles Werk

Spannend war das Treffen mit Pirelli-CEO Marco Tronchetti Provera (76), einem Doyen der alten Schule. Akkurat, charmant, reflektiert. Begeistert sprach er der Bedeutung von Schönheit in schweren Zeiten. Ein Gerücht am Rande: Sein Sohn wurde kürzlich knutschend mit Star-Influencerin Chiara Ferragni (37) gesichtet. Entsprechend waren alle gespannt, ob das Paar seinen ersten öffentlichen Auftritt haben würde. Dem war nicht so.

Schauspielerin, Model und Autorin Padma Lakshmi (54), Ex-Frau von Autor Salman Rushdie (77), hielt eine flammende Rede über den Pirelli-Kalender im gesellschaftlichen Kontext. Dass es den zwölf mitwirkenden Stars freigestanden sei, wie viel Nacktheit sie zeigen wollten. Sie schaffte es, zwischen erotischen Kalenderbildern und #MeToo einen Zusammenhang herzustellen, wo es «weder um Nacktheit, noch um Sex geht. Sondern um die Freiwilligkeit und Einwilligung einer Frau». Sie bezeichnete den Kalender gar als intellektuelles Werk – zu viel für meinen Geschmack, so sehr Bilder starke Botschaften vermitteln können. Und das tut der neue Pirelli mit seinem diversen Cast sicher auch. 

Sexyness oder Nacktheit

Das grosse Thema nach vier Interviews und der Präsentation: Ist das nun das Comeback der Sexyness oder Nacktheit? Fotograf Green findet seine Aufnahmen sexy, auch wenn er den Begriff neu definiert und damit mehr die Schönheit der Selbstbestimmung meint, die durchaus attraktiv oder eben sexy ist. Eine Thematik, die spannende Gespräche ermöglicht.

Zurück in unserem Hotel wurden wir nach einer kurzen Pause vom Chauffeur zum Edelrestaurant Gaucho gebracht. Wir wählten argentinisches Filet und französischen Champagner. Ruinart war schon ausverkauft, Pommery war unsere zweite Wahl. Ich weiss, das liest sich ganz schön eingebildet. Soll es nicht sein, wir haben alles in grosser Dankbarkeit genossen.

Das Grande Finale der Pirelli-Präsentation fand am Dienstagabend im Naturhistorischen Museum in London statt. Rund 500 geladene Gäste inklusive Medienleute dinierten unter dem Blauwalskelett «Hope», was übersetzt Hoffnung bedeutet. Ein Anlass der Superlative bei Blumenkohl, Perlhuhn und Weisswein. Es war ein Erlebnis, Teil des Pirelli-Events gewesen zu sein, das vor allem den Mythos rund um sein Kunst- und Kultobjekt feierte. Geschätzte zehn Millionen Franken liess sich der Reifenhersteller die Lancierung seines Kalenders kosten. Gemäss den Worten, die Albert Einstein (1879–1955) in den Mund gelegt werden: dass nichts wert sei, was nichts koste, geniesse ich den Hauch von Luxus, solange er noch anhält.

Die Reise nach London wurde ermöglicht durch Pirelli. Blick war frei in der Berichterstattung.

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