Pierce Brosnan auf Hawaii
«Ich wäre verloren ohne meine Frau»

Die Corona-Quarantäne verbringt er auf Hawaii: Kino-Idol Pierce Brosnan (67) erzählt vom Leben im Paradies.
Publiziert: 06.07.2020 um 22:56 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2020 um 07:17 Uhr
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Pierce Brosnan geniesst die Ruhe auf Hawaii.
Foto: Instagram
Interview: Dierk Sindermann

Für die Amerikaner hat der Eurovisions-Wettbewerb etwas Komisch-Exotisches. Kein Wunder, dass Hollywoodstar Will Ferrell (52) aus dem Thema jetzt eine Komödie machte («Eurovision Contest: The Story of Fire Saga» läuft derzeit auf Netflix). Zur Unterstützung holte er sich Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan (67) an Bord. Der gebürtige Ire kennt aus eigener Erfahrung die grosse Bedeutung des Dauerbrenners der Unterhaltungsindustrie, wie er im Skype-Interview mit BLICK erzählt.

Pierce Brosnan, an welchen Eurovision-Höhepunkt erinnern Sie sich?
Pierce Brosnan: Ich war 1974 auf der Schauspielschule in London, als Abba gewonnen hat. Das war ein gigantischer Abend, an dem ich die Bedeutung so richtig begriffen habe. Vorher hab ich es nur als einen etwas albernen, aber sehr unterhaltsamen Event gesehen, bei dem Leute leidenschaftlich für ihr Land antreten.

Wo sind Sie eigentlich gerade? Es sieht sehr tropisch im Hintergrund aus!
Sie haben mich per Videotelefonie in unserem Haus am Nordstrand von Kauai erwischt. Ich bin hier mit meiner Frau Keely und unseren Söhnen Dylan und Paris. Wir haben uns Mitte März hierhin zurückgezogen. Es ist nicht der schlechteste Ort für eine Quarantäne, insbesondere weil es auf unserer Insel bislang Gott sei Dank nur sehr wenige Fälle von Covid-19 gibt.

Man sieht Ihnen Ihr Alter zwar nicht an, aber mit 67 gehören Sie zur Risikogruppe.
Das ist mir sehr deutlich bewusst. Ich habe bereits zwei Freunde durch dieses schreckliche Virus verloren. Es zwingt einen, sich mit seiner eigenen Sterblichkeit zu arrangieren. Deshalb ist es wichtig, sein Leben zu geniessen und zu realisieren, wie grossartig es ist.

Wie haben Sie sich in den letzten Monaten auf der Insel die Zeit vertrieben?
Meine Frau Keely weiss, wie sie mich dazu bewegt, vor die Tür zu gehen. Wir haben einen wundervollen Garten, und unser Haus liegt direkt am Wasser. Wir schwimmen jeden Morgen und jeden Abend. Ich habe ein kleines Atelier hier und arbeite an meiner Kunst. Und ich lese sehr viel.

Hinter Ihnen hängt ein Gemälde, welches das Meer zeigt. Ist das ein echter Brosnan?
Nein, das habe ich während der Dreharbeiten zu meinem ersten James-Bond-Film in Sydney erworben. Von einem jungen Aborigines-Künstler. Es bedeutet mir sehr viel.

Wie verträgt sich die Familie, wenn man die ganze Zeit unter einem Dach lebt?
Natürlich gibt es immer mal wieder kleinere Spannungen. Es ist ja nicht zu vermeiden, dass man sich ab und zu auf die Nerven geht. Aber grundsätzlich verstehen wir uns toll, und ich bin sehr dankbar dafür, diese intensive Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Im neuen Netflix-Film vermitteln Sie Ihrem Sohn, dass man für seine Träume kämpfen muss. Was haben Sie Ihren Kindern mit auf den Weg gegeben?
Ich habe versucht, ihnen verständlich zu machen, dass sie ihr Leben mit voller Leidenschaft leben sollen. Man will als Vater seinen Kindern alle essenziellen Lebensphilosophien weitergeben und hofft, dass davon was hängen bleibt. Inzwischen sind sie alt genug, dass sie mich Dinge lehren.

Zum Beispiel?
Dass ich wirklich alt werde. Ernsthaft: Generell ist es die Sichtweise, mit der sie der Welt begegnen. Sie sehen all das, was gerade abgeht, nicht als Chaos, sondern als Chance zum Neuanfang.

Wird man mit dem Alter auch klüger?
Zumindest lernt man, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen. Um da hinzukommen, habe ich sehr lange Zeit gebraucht. Ich habe einen Pfad gefunden, der direkt in mein Herz führt. Sorry, das klingt jetzt sehr esoterisch. Was ich damit sagen will: Ich habe einen Weg entdeckt, mich selbst aufzubauen, mir meine Selbstzweifel auszureden und davon zu überzeugen, dass ich ein guter Schauspieler, ein guter Mann und ein guter Vater bin.

Wenn man so in der Südsee von der Welt abgeschottet ist, geht da nicht die Beziehung mit Freunden flöten?
Leider sind die Kontakte sehr von der Technologie abhängig. Und mit der habe ich absolut nichts am Hut. Glücklicherweise weiss Keely, wie man das iPad und den Laptop bedient und wie man ein Videointerview – wie jetzt mit Ihnen – einfädelt. Ich wäre verloren ohne meine Frau.

Vom Feuerschlucker zu James Bond

Pierce Brosnan kam 1953 als Sohn eines Tischlers und einer Krankenschwester zur Welt. Nach der Trennung der Eltern wuchs er bei seinen Grosseltern auf. Anfänglich schlug er sich als Maler, später als Feuerschlucker durch. Später machte er eine Schauspielausbildung. Zwischen 1994 und 2002 spielte er viermal James Bond. Zu seinen anderen bekannten Filmen gehören «Dante's Peak», «Die Thomas Crown Affäre» und «Mamma Mia!». Brosnan ist Vegetarier und setzt sich für die Umwelt ein. Er ist in zweiter Ehe mit Keely Shaye Smith (57) verheiratet, sie haben zwei Söhne.

Vom Feuerschlucker zu James Bond

Pierce Brosnan kam 1953 als Sohn eines Tischlers und einer Krankenschwester zur Welt. Nach der Trennung der Eltern wuchs er bei seinen Grosseltern auf. Anfänglich schlug er sich als Maler, später als Feuerschlucker durch. Später machte er eine Schauspielausbildung. Zwischen 1994 und 2002 spielte er viermal James Bond. Zu seinen anderen bekannten Filmen gehören «Dante's Peak», «Die Thomas Crown Affäre» und «Mamma Mia!». Brosnan ist Vegetarier und setzt sich für die Umwelt ein. Er ist in zweiter Ehe mit Keely Shaye Smith (57) verheiratet, sie haben zwei Söhne.

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