Dieses Jahr feiert Peter Maffay sein 50. Bühnenjubiläum. Für den 70-jährigen Kultsänger aber noch lange kein Grund kürzerzutreten – ganz im Gegenteil: Er geht auf grosse Jubiläumstournee und macht am 11. März auch im Zürcher Hallenstadion halt. Doch welche Leitsätze helfen einem, auf der Bühne über so lange Zeit hinweg mental wie körperlich fit zu bleiben? Peter Maffay verrät SonntagsBlick seine wichtigsten Lebensweisheiten.
Geld: Ist ein Mittel zum Zweck. Wenn du keins hast, kannst du viele Dinge nicht machen. Geld hat für mich keine emotionale Bedeutung, ist aber dennoch wichtig. Ich kann mit Geld Veränderung erzeugen. Wir können damit 2000 Kinder in unserer Stiftung betreuen. Wenn wir keins hätten, könnten wir den traumatisierten Kindern für die Dauer ihres Ferienaufenthaltes kein Dach über dem Kopf bieten. Es gibt viele Gründe, glücklich darüber zu sein, wenn man Geld hat.
Erfolg: Der schulische Erfolg war mir nie wirklich wichtig, das hat sich in meinen Noten widergespiegelt. Später als Musiker wie auch als Sportler wurde der Erfolg allerdings wichtig. Ich hab keine Lust, als Letzter ins Ziel zu kommen. Ich find es schon geiler, ein bisschen die Nase vorn zu haben.
Liebe: Alles beginnt mit Liebe, und alles hört mit Liebe auf. Wenn wir auf die Welt kommen, dann wahrscheinlich als Ergebnis von Liebe. Und wenn wir gehen, ist es sinnvoller, sich in Liebe von dieser Welt zu verabschieden. Die Liebe muss dabei nicht zwingend einem Menschen gelten, sondern kann sich auch auf eine höhere Instanz beziehen.
Freundschaft: Freunde sind mit etwas Glück permanente Wegbegleiter. Wer gute Freunde hat, kommt einfacher um jede Kurve, durch jedes Nadelöhr, der übersteht die Brüche im Leben besser. Mit Freunden bleibt man auch selber wachsamer. Denn wenn du keine Freunde hast, gibt es niemanden, der den Mut hat, dir die Wahrheit an den Kopf zu werfen. Es ist wichtig, solche Menschen im Leben zu haben.
Weisheit: Ein schönes Ziel, das man sich erarbeiten muss und das nicht selbstverständlich ist. Weisheit bedeutet auch Demut. Das heisst, sich selber zu hinterfragen, sich zu relativieren, sich nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Weisheit ist, am Ende dieses Trips, der Leben heisst, mit Liebe aus dem Leben zu gehen.
Schönheit: Ein sehr relativer Begriff und vergänglich. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, denn jeder Mensch hat andere Parameter für Schönheit. Sie hat kein Gesetz.
Glück: Ich verstehe Glück als Zeitabschnitt und nicht als Momentaufnahme. Glück bedeutet für mich, eine Zeit voller Harmonie und Zufriedenheit erleben zu dürfen. Und achtsam und im Einklang mit dem zu sein, was man hat.
Macht: Die einzige Macht, die ich gutheisse und zulasse, ist meine Macht über meine Sinne, über die Funktionsfähigkeit meines Körpers und meines Bewusstseins. Macht auf andere Menschen auszuüben, ist zerstörerisch. Diese Macht macht kaputt und ist nichts Gutes.
Gesundheit: Ein wertvolles Gut, das es zu schätzen gilt. Ohne Gesundheit sind die Entfaltungsfähigkeit und die Selbstverwirklichung massiv eingeschränkt.
Sehnsucht: Ist wie der Horizont – immer interessant. Es ist aufregend, Sehnsucht nach etwas Schönem zu haben. Die Vorstellung, den Horizont zu erreichen, ist auch immer aufregend. Aber sie ist eine Illusion, die sich mit jedem Schritt weiter nach vorne schiebt. Dann läufst du und läufst. Das ist das Gute bei der Sehnsucht, sie ist ein Motor, und man läuft. Der Weg ist das Ziel.
Nostalgie: Ein gewisses Mass an Nostalgie ist absolut unschädlich. In der Nostalgie zu leben und zu erstarren, das ist das Gefährliche. Damit würde man sich zwei der wichtigsten Dinge berauben: der Gegenwart und der Zukunft.
Vergangenheit: Wenn ich meine Vergangenheit nicht kenne, weiss ich nicht, wo ich hin muss. Seine eigene Geschichte zu kennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist wahnsinnig wichtig. Ich stamme aus Rumänien, aus sehr armen Verhältnissen, und ich kann das immer noch spüren, und ich will dieses Gefühl nie verlieren. Denn es hilft mir, mich heute zurechtzufinden.
Zukunft: Die Zukunft interessiert mich, aber nicht für mich. Denn ich habe noch gut zehn, zwanzig Jahre auf dieser Erde. Die Zukunft interessiert mich vor allem für meine Kinder und Hendrikje, meine Freundin. Denn ich werde irgendwann gehen, und sie werden noch hierbleiben. Deshalb nehme ich mir Zeit und überlege genau, was ich meinen Liebsten noch ermöglichen und ihnen auf ihrem Weg mitgeben kann.
Klima: Die ganze Klima-Jugendbewegung ist der Hammer! Leute, die das kleinreden, sind Idioten. Ich bin ein Fan von Greta und der ganzen Energie und Motivation, die in dieser Bewegung steckt. Es zeigt auch, dass diese junge Generation nicht apolitisch ist, sondern engagiert und umweltbewusst. Das ist wichtig, denn wir müssen unserer Welt Sorge tragen.
Peter Maffay kam 1949 in Rumänien zur Welt. 1963 wanderten seine Eltern nach Deutschland aus. Mit «Du» landete er 1970 seinen ersten Hit. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören auch «Über sieben Brücken musst du gehn» und «Ich wollte nie erwachsen sein». Neben seiner künstlerischen Arbeit ist Maffay politisch und gesellschaftlich engagiert. Und er ist Schirmherr der Tabaluga-Kinderstiftung. Maffay war viermal verheiratet. Seit 2015 ist er mit der Gymnasiallehrerin Hendrikje Balsmeyer liiert, mit ihr bekam er im November 2018 eine Tochter.
Peter Maffay kam 1949 in Rumänien zur Welt. 1963 wanderten seine Eltern nach Deutschland aus. Mit «Du» landete er 1970 seinen ersten Hit. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören auch «Über sieben Brücken musst du gehn» und «Ich wollte nie erwachsen sein». Neben seiner künstlerischen Arbeit ist Maffay politisch und gesellschaftlich engagiert. Und er ist Schirmherr der Tabaluga-Kinderstiftung. Maffay war viermal verheiratet. Seit 2015 ist er mit der Gymnasiallehrerin Hendrikje Balsmeyer liiert, mit ihr bekam er im November 2018 eine Tochter.