Paul McCartney enthüllt
Das steckt hinter der «Yesterday»-Songzeile

Geht es im Beatles-Hit «Yesterday» um eine verflossene Liebe? Paul McCartney selbst hat nun auf eine ganz andere Bedeutung des Songs aufmerksam gemacht.
Publiziert: 26.02.2024 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2024 um 10:11 Uhr
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Paul McCartney – hier 2023 in Australien – sieht den von ihm komponierten Song «Yesterday» mit neuen Augen.
Foto: IMAGO/AAP

Der mittlerweile 81-jährige Sir Paul McCartney hat allen Beatles-Fans ein ganz besonderes Geschenk gemacht: In seinem Podcast «McCartney: A Life in Lyrics» wirft der ehemalige Beatles-Bassist, Songschreiber und Sänger einen Blick auf die Lyrics zu seinem zeitlosen Klassiker «Yesterday» aus dem Jahr 1965. McCartney enthüllt dabei, dass sich eine der bekanntesten Songzeilen von «Yesterday» möglicherweise nicht um eine verflossene Liebe, sondern stattdessen um seine 1956 an Komplikationen durch eine Brustkrebs-Erkrankung verstorbene Mutter Mary McCartney (1909-1956) dreht.

«Einige haben mir nahegelegt, dass [‹Yesterday›] ein Lied über den Verlust meiner Mutter sei. Dazu habe immer gesagt: ‹Nein, das glaube ich nicht›», sagt die Beatles-Ikone mit Blick auf die bewegenden Textzeilen von «Yesterday». Doch mittlerweile sei sich McCartney in dieser Frage nicht mehr so sicher. So vermutet er stattdessen, dass einige Zeilen des Lieds unbewusst von seiner Mutter inspiriert sein könnten. Dazu zählt er etwa die Passage: «Why'd she have to go? I don't know, she wouldn't say.», was auf Deutsch übersetzt heisst: «Warum musste sie gehen? Ich weiss es nicht, sie sagte es nicht.»

Paul McCartney erinnert sich reumütig an Moment mit Mutter Mary, den er gerne streichen würde

Im weiteren Verlauf des Podcasts erinnert sich McCartney dann an einen spezifischen Moment, als er seine Mutter zu Lebzeiten blossgestellt hatte. «Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich eines Tages sehr verlegen war, weil ich meine Mutter in Verlegenheit gebracht habe.» Gemeinsam mit einigen anderen Menschen hätten sich die McCartneys im Hinterhof ihres Zuhauses aufgehalten, als Mutter Mary das Wort «ask» mit einem besonders langgezogenen «a» ausgesprochen hätte. Das bringt man im Englischen in Verbindung mit einer besonders vornehmen Artikulation, wie sie etwa auch die BBC oder Mitglieder der Royal Family pflegen.

Der junge McCartney habe seine Mutter in diesem Moment mit den harschen Worten: «I went ‹Arsk! Arsk! It's ask, mum.›» (auf Deutsch: «Ich sagte: ‹Arsk! Arsk! Es heisst ask, Mutter›) blossgestellt – und wünschte sich ganz offenbar später, nach ihrem Tod, genau das zurücknehmen und ungeschehen machen zu können. «Ich erinnere mich, dass ich später dachte: ‹Gott, ich wünschte, ich hätte das nie gesagt.› Und es blieb bei mir hängen», erklärt McCartney.

Vier Biopics über die Leben der Beatles geplant

Das würde zu «ein paar kleinen Dingen» gehören, von denen sich der Beatle später in seinem Leben wünschte, «dass es besser wäre, wenn ich einfach einen [Radiergummi] genommen und diesen kleinen Moment ausradiert hätte. Und als sie starb, fragte ich mich, ob ich etwas Falsches gesagt hatte». Daraus sei dann die bewegende «Yesterday»-Textzeile: «I said something wrong. Now I long for yesterday» geworden, die auf Deutsch übersetzt heisst: «Ich habe etwas Falsches gesagt. Jetzt sehne ich mich nach gestern.» Sie kommt in «Yesterday» ganze zweimal vor. «Es passt irgendwie, wenn man sich die Texte anschaut», findet McCartney im Rückblick.

Auch 54 Jahre nach dem Ende der ikonischen Band aus Liverpool halten sich die Beatles in den vergangenen Wochen konstant in den Nachrichten. So war erst am letzten Dienstag bekannt geworden, dass der britische Regisseur und Oscarpreisträger Sam Mendes (58) vier Filme über die vier Beatles-Mitglieder John Lennon (1940-1980), Paul McCartney, George Harrison (1943-2001) und Ringo Starr (83) plant. «Yesterday»-Komponist McCartney konnte sich indes über die Rückkehr seiner Bassgitarre freuen, die ihm 1972 geklaut worden war. (Spot on)

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