In der Netflix-Serie «The Crown» wird er als Meister seiner Zunft gefeiert – und tatsächlich ist der Fotograf Mario Brenna als Paparazzo berühmt geworden. Der Grund: Sein legendäres Kussfoto war es, das die Beziehung zwischen Prinzessin Diana (1961-1997) und Dodi Al-Fayed (1955-1997) an die Öffentlichkeit brachte. «The Crown» widmet der Entstehung von Brennas Liebes-Schnappschüssen fast eine ganze Folge. Gespielt wird der Fotograf darin von Enzo Cilenti (49).
Die Serie erzählt, dass Brenna die Fotos «auf Bestellung» von Dodis Vater Mohamed Al-Fayed (1929-2023) geschossen hat. Dafür gibt es allerdings keine Beweise. Brenna selbst sagte der «New York Times» vergangene Woche, dass die Idee, dass der milliardenschwere Geschäftsmann ihn dafür engagiert habe, «absurd und komplett erfunden» sei. Fest steht aber: Brenna hat die Bilder tatsächlich gemacht und er soll Millionen damit verdient haben. Mario Brenna schoss die berühmten Bilder von Prinzessin Diana mit ihrem neuen Freund Dodi Al-Fayed im Sommer 1997, während das Paar auf der Jacht von Dodis Vater Urlaub machte. Die Fotos, die am 10. August 1997 im «Sunday Mirror» veröffentlicht wurden, zeigten Diana und Dodi unter anderem, wie sie sich küssen.
Wie kam Mario Brenna wirklich zu seinen berühmten Schnappschüssen?
Medienberichten zufolge lebte Brenna, der aus Italien stammt, 1997 in Monaco, wo er seinen Lebensunterhalt als Mode- und Gesellschaftsfotograf verdiente. Der damals 40-Jährige soll unter anderem als offizieller Fotograf für Modehäuser wie Versace gearbeitet haben.
Brenna soll die Jacht der Al-Fayeds zufällig gefunden haben. Er war offenbar wie jeden Sommer auf Sardinien, um dort Promis abzulichten, und hielt Diana angeblich von Weitem für eine Bekannte von ihm, bevor er erkannte, welche Gelegenheit sich ihm bot. Es gab damals aber auch Gerüchte, wonach Diana selbst Brenna informiert haben soll ... Tatsache ist: Vor der Küste Sardiniens entstanden Anfang August 1997 die berüchtigten Bilder. Anschliessend setzte sich der Fotograf ins Flugzeug nach London, um über ihren Verkauf zu verhandeln.
Brenna soll nach einem Bieterwettkampf angeblich 250'000 Pfund (etwa 285'000 Euro) vom «Sunday Mirror» erhalten haben. Weitere Fotos verkaufte er Berichten zufolge für jeweils 100'000 Pfund an andere britische Zeitungen und auch international verbreitete er seine Schnappschüsse für einen guten Preis. Im Verlauf der folgenden Monate soll er so geschätzt umgerechnet etwa zwei Millionen Euro eingenommen haben.
Tränen nach Prinzessin Dianas Tod
Kurz nach der Veröffentlichung der Fotos, am 31. August 1997, kamen Diana und Dodi bei einem Autounfall in Paris auf tragische Weise ums Leben, als sie von Paparazzi verfolgt wurden. Als er von ihrem Tod erfuhr, soll Brenna geweint haben. Die Vorstellung, dass seine Fotos «dazu beigetragen haben könnten, die Jagd nach Diana und Dodi anzukurbeln, macht mich natürlich traurig», sagte er der «New York Times». Er fügte aber hinzu: «Wenn ich es nicht gewesen wäre, hätte sicherlich jemand anderes diese Bilder aufgenommen.»
Brenna selbst ist seit den berühmten Kussfotos weitgehend aus dem Rampenlicht verschwunden. Er soll heute in der Nähe des Comer Sees in Italien leben und weiterhin Prominente wie George Clooney (62), Miley Cyrus (30) and Beyoncé (42) fotografieren. In «The Crown» erklärt die Figur des Mario Brenna, Paparazzi müssten wie «Jäger» und «Killer» sein. Das sieht der echte Brenna anders: «Ich identifiziere mich nicht mit dem Begriff ‹Killer›», sagte er der «New York Times». Er verriet auch, dass niemand von «The Crown» ihn kontaktiert habe, um über seine Erfahrungen zu sprechen. (Spot On)
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