Oscar-reife Cate Blanchett in «Nightmare Alley» als Femme fatale
«Ich reisse Männer in den Abgrund»

Für die kommende Oscar-Verleihung hat Cate Blanchett zwei Eisen im Feuer: In der Weltuntergangs-Komödie «Don't Look Up» spielt sie eine TV-Moderatorin und in «Nightmare Alley» von Guillermo del Toro eine Psychoanalytikerin, die Bradley Cooper um den Finger wickelt.
Publiziert: 31.01.2022 um 09:01 Uhr
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Zeitlos schön und enorm vielfältig: Die australische Schauspielerin Cate Blanchett, aufgenommen 2020 an den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
Foto: Corbis via Getty Images
Jean-Claude Galli

Diese Frau beherrscht alle Register: Seit ihrem grossen Durchbruch Ende der 1990er wagt sich Cate Blanchett (52) immer wieder erfolgreich in alle Genres. Aktuell brilliert die Australierin im düsteren Thriller «Nightmare Alley». Blanchett verkörpert darin die reserviert wirkende Psychiaterin Dr. Lilith Ritter, die den von Bradley Cooper (47) gespielten Mentalisten Stan Carlisle entlarven will. Um seine Betrügereien in der New Yorker Gesellschaft zu stoppen, ist ihr fast jedes Mittel recht.

«Ich spiele eine klassische Femme fatale und reisse Männer in den Abgrund», sagt sie im Interview zum Film von Oscar-Preisträger Guillermo del Toro (57). «Solche Frauen sind für mich oft Sirenen, die Männer aus zerstörerischen Gründen für sich einnehmen. Lilith hingegen geht noch weiter und strebt an, ein ganzes System zu Fall zu bringen.»

Wenn die Hellseherin einen Volltreffer landet

Die Wandelbarkeit von der unterkühlten Analytikerin zur hemmungslosen Verführerin ist das komprimierte Abbild von Blanchetts vielfältiger Laufbahn, die die unterschiedlichsten Figuren umfasst. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass gerade diese Rolle auch viel über sie selber aussagt. «Je mehr man versucht, sein wahres Wesen zu verbergen, desto stärker wirken sich diese Tendenzen auf das eigene Leben aus.»

Die Story von «Nightmare Alley» beginnt im Schausteller- und Zirkusmilieu – einer Welt, die Blanchett seit längerem fasziniert. «Zu Beginn meiner Karriere besuchte ich einst eine Hellseherin. Sie sagte einige sehr seltsame Dinge, die damals keinen Sinn ergaben – unter anderem, dass ich vier Kinder haben würde. Vieles ist seither eingetreten, inklusive der vier Kinder ...»

Obschon Blanchett ihre Rolle als Mutter und treue Gattin von Drehbuchautor Andrew Upton (55) regelmässig erwähnt, kokettiert sie oft mit ihrer Unergründlichkeit und ihrem abenteuerlichen Charakter, der schon oft für einen Überraschungseffekt gut war. Besonders schlagzeilenträchtig zeigte sich dies im Zusammenhang mit der Highsmith-Verfilmung «Carol» von 2015 um ein lesbisches Liebespaar, als plötzlich Andeutungen zu ihrer eigenen Bisexualität im Raum standen. Ihre Schauspielpartnerin damals war Rooney Mara (36), die in «Nightmare Alley» die Freundin von Stan Carlisle spielt. Es ist ein Wiedersehen, wie es nur Hollywood zustande bringt.


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