Auf einen Blick
Moritz Bleibtreu und Laura Tonke spielen im neuen Film «Alles fifty/fifty»
Der Film zeigt die Herausforderungen geschiedener Eltern im Urlaub
Im Interview verraten die beiden Stars, wie sie privat als Eltern ticken
Andi und Marion sind Eltern des gemeinsamen Sohnes Milan – und geschieden. Trotz Trennung kümmern sie sich aber liebevoll um ihren Sohn, Milan wohnt die Hälfte der Zeit bei seinem Vater und die andere Hälfte bei seiner Mutter.
Die Erziehung bekommen Andi und Marion perfekt hin, davon sind sie überzeugt. Und Milan scheint mit der Familiensituation auch bestens umgehen zu können. Als die geschiedenen Eltern jedoch gemeinsam in die Sommerferien fahren, müssen sie plötzlich feststellen, dass ihre 50/50-Erziehung nicht so toll zu klappen scheint, wie sie bisher dachten.
(Fast) perfektes Patchwork
Im neuen Film «Alles fifty/fifty» schlüpfen Moritz Bleibtreu (53) und Laura Tonke (50) in die Rollen der geschiedenen Eheleute Andi und Marion und geben die scheinbar perfekten Eltern des jungen Milan, gespielt von Valentin Thatenhorst (13). Auf unterhaltsame Weise müssen sich die Eltern von Milan mit ihren verschiedenen Erziehungsstilen auseinandersetzen – und ihren Gefühlen füreinander, die offenbar doch nicht so weg zu sein scheinen, wie sie dachten.
Zusätzlich kompliziert wird die Situation durch Marions neuen Freund Robin, gespielt von David Kross (34), der mit in die Ferien kommt.
Bleibtreu und Tonke können ein Lied von Kindererziehung singen
Moritz Bleibtreu und Laura Tonke haben selbst Kinder im wahren Leben. Und mit Kindern kommt die Erziehung – und damit die Herausforderungen. Bei Bleibtreu ist das Familienmodell ähnlich wie bei Andi und Marion im Film. Mit seiner Ex-Frau hat er einen Sohn im Teenager-Alter. Er und die Mutter seines Sohnes scheinen das Ding mit dem Patchwork aber ganz gut hinzubekommen – mehr möchte der Schauspieler dann nicht dazu sagen. Er gibt aber zu, dass auch sein Sohn, ähnlich wie Milan, schon versucht hat, seine Eltern gegeneinander auszuspielen. «Das haben wir dann aber sehr schnell durchschaut», gibt der Schauspieler zu. Das Wichtigste bei der Patchwork-Situation in seiner Familie sei, wie er sagt, dass man nie die gegenseitige Zuneigung verliere.
Und wie sieht es bei Laura Tonke aus? Auch sie hat einen Sohn im Teenie-Alter, sie und ihr Mann sind jedoch nicht getrennt. Wenn es allerdings ums Eltern-gegeneinander-ausspielen geht, beichtet Tonke: «Mein Sohn kann das sehr gut. Richtig schlau. Wir mussten das richtig lernen, das zu verstehen. Der kann das echt gut. Da kann man auch stolz drauf sein. Wenn man so von aussen drauf schaut, kann man da sagen, dass es ein Talent ist, dass er entwickelt hat, aber das wir trotzdem entkräften müssen.»
Laura Tonke ist als Mutter «absolut unperfekt»
Im Gegensatz zu ihren Filmcharakteren Marion und Andi sind sich Bleibtreu und Tonke aber bewusst, keine perfekten Eltern zu sein. «Absolut unperfekt», sagt Laura Tonke. «Es gab eine Zeit, in der ich dachte, ich müsste perfekt sein und das hat mir dann einen halben Burnout eingebracht. Danach habe ich dann überlegt, was perfekt eigentlich bedeutet», so Laura Tonke weiter. Sie kam zum Schluss, dass sie nach aussen versuchte, ein Bild abzugeben, welches mit ihrem Kind gar nicht wirklich etwas zu tun hat. Und das sei der Moment gewesen, in dem sie sich dann erlaubt habe, auch Fehler zu machen.
Das klassische Beispiel für ein unperfektes Elternteil, das Fehler macht, hat Moritz Bleibtreu parat. Und darin geht es ums Fluchen. «Letztens beim Fussballspiel habe ich lauthals geflucht und keine Sekunde darüber nachgedacht, dass mein Sohn neben mir sitzt. Der ist schliesslich schon 15 Jahre alt.» Denn am Ende ist man auch nur ein Mensch, sagt Bleibtreu. Dass man darüber nachdenken müsse, was man sagt, je nachdem, ob ein Kind um einen herum ist, findet er befremdlich.
Bleibtreu erinnert an seine Mutter
Moritz Bleibtreu erinnert in diesem Moment an seine Mutter und erklärt: «Meine Mutter hat immer gesagt: ‹Alles wächst sich zu Recht›. Und das stimmt auch. Kinder hören nicht, Kinder sehen. Du kannst denen noch so viel erzählen, wenn du ihnen was anderes vorlebst. Dann kommt sowieso was anderes dabei raus. Du kannst ihnen von Mitgefühl, Liebe und Zuneigung erzählen. Wenn sie das nicht spüren, dann bleiben das Fremdwörter für sie.»
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