«Lösche deinen Post!»
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«Lösche deinen Post!»:Nationalpark-Betreiber platzt Kragen wegen Influencerin

Nationalpark-Betreiber platzt wegen Influencerin der Kragen
«Lösche deinen Post!»

Die deutsche Influencerin postete Bilder von einem Geheimplatz in einem Nationalpark – doch die Verantwortlichen dort waren davon nur wenig begeistert und kritisierten sie scharf.
Publiziert: 06.06.2020 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2020 um 16:31 Uhr
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Für den Post zu diesem Bild bekam Influencerin Yvonne Pferrer Ärger.
Foto: Instagram

Tausende Likes machen Influencer mit ihren Schnappschüssen in imposanten Kulissen. Doch was für Folgen solche Posts haben können, ist den Online-Stars oft gar nicht bewusst. So war es wohl auch bei der aus «Berlin Tag & Nacht» bekannten Instagrammerin Yvonne Pferrer (25, 1,2 Millionen Follower). Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte sie Bilder aus dem Nationalpark Berchtesgaden und schwärmte vom «Natur-Pool».

Ihren Followern erzählte sie: «Für uns einer der krassesten Spots, den wir bisher gesehen haben, und wirklich etwas gefährlich! Allein der Weg dorthin durch den Wald ist nicht ohne!»

Bei ihren Fans war die Neugierde nach diesem Platz gross. So brach in den Kommentaren eine Diskussion darüber aus, wo sich der Natur-Pool denn befinde. Einige planten gar, den Ort zu besuchen – unter ihnen auch eine Schweizer Ex-«Bachelor»-Kandidatin.

Den Betreibern des Nationalparks Berchtesgaden in Bayern stösst diese Begeisterung jedoch sauer auf. In einem ausführlichen Kommentar bemängeln die zuständigen Leute: «Dir sollte bewusst sein, dass diese Bilder vom Wasserfall auf Instagram auf die Natur, Tiere und Pflanzen, die Besucher und deine Follower sehr schlimme Folgen nach sich zieht. Vor Ort ist bereits alles zertrampelt. Es wird dort Müll hinterlassen, Lagerfeuer gemacht und campiert.» Das alles sei im Nationalpark verboten.

Tote am Influencer-Hotspot

Doch es kommt noch schlimmer. «Es hat im Pool bereits Tote gegeben», heisst es in der Antwort des Nationalparks weiter. Zudem betonen die Verantwortlichen, dass die Natur aufgrund der Posts auf Instagram zerstört werde.

Sie appellieren an den Verstand der Reise-Influencerin: «Sei verantwortungsvoll mit deinen Mitmenschen und der Natur. Lösche deinen Post.» Zudem soll sie dringend auf Wegbeschreibungen verzichten.

Der Post könnte noch weitere Folgen haben. Denn auch Drohnenaufnahmen zu machen, die sie veröffentlicht hat, ist im Nationalpark strengstens verboten. «Wir prüfen diese Aufnahmen jetzt», steht am Ende der Beschwerde.

Keine Entschuldigung

Weder Yvonne Pferrer noch ihr Partner Jeremy Grube (26, 360'000 Follower), der sie auf dem verbotenen Ausflug begleitete, hat sich bisher zur Kritik des Nationalparks geäussert. Pfeffer erklärte auf ihrem Zweitaccount – mit nur einem Bruchteil der Reichweite – lediglich, von einheimischen auf die Posts angesprochen worden zu sein. Deshalb erklärte, sie: «Man sollte nirgends Müll liegenlassen, alles sauber hinterlassen und Respekt vor der Natur haben.»

In einem einzelnen Facebook-Post weist der Nationalpark nochmals auf die Wichtigkeit der Thematik hin. Der Titel dazu ist klar und deutlich: «Ja spinnt ihr?» (bnr)

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