Zurzeit flimmert der nächste Superheldenkracher aus dem Hause Marvel über die Kinoleinwände. Im Comedy-Action-Abenteuer «Thor: Love and Thunder» verkörpert Natalie Portman (41) die Rolle von Thors (Chris Hemsworth, 38) Verflossener: Astrophysikerin Jane Foster, die zur Superheldin Mighty Thor mutiert.
Blick: Für Ihre Rolle als Mighty Thor hatten Sie Kampftraining und haben sich eine Menge Muskeln antrainiert. Die Figur, die Sie verkörpern, ist unglaublich stark, auch im physischen Sinn. Wann spüren Sie diese Kraft in ihrem täglichen Leben?
Natalie Portman: Obwohl ich in vielen Action-Filmen mitgespielt habe, habe ich nie wirklich ein Kampftraining absolviert. Es hat Spass gemacht, jetzt zum ersten Mal in meinem Leben zu trainieren, um stark zu sein. Ich arbeitete mit einer grossartigen Instruktorin und mit dem gesamten Stunt-Team. Abgesehen davon spüre ich diese Stärke die ganze Zeit in mir. Aber ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich akzeptiert habe, dass die Leute mich anders sehen, als ich mich fühle.
Wie meinen Sie das?
Ich denke, die meisten Frauen kennen das Gefühl, anders wahrgenommen zu werden, als sie sich fühlen. Wir sind in der Lage, so viele verschiedene Rollen auszufüllen. Ich fühle mich zum Beispiel stark, wenn ich meine Arbeit machen kann, ich fühle mich stark, wenn ich mich um meine Familie kümmere. Und ich fühle mich stark, wenn ich einen schlechten Tag habe und mich trotzdem wieder aufraffe.
Die Filmemacher haben Sie jedenfalls als Superheldin gesehen – mit vielen Muskeln.
Das habe ich nicht erwartet – dass sie mich mit 41 Jahren und als Mutter von zwei Kindern für diese Rolle auswählen. Nicht, weil ich mich selbst nicht so sehe. Sondern weil ich nicht erwartet hatte, dass andere mich als Superheldin sehen.
Sie wurden bereits mit zwölf Jahren durch den Film «Léon – Der Profi» bekannt. Bald spielten Sie in weiteren Filmen wie «Heat», «Star Wars» und «V wie Vendetta» mit. Wie würde die junge Natalie Portman sie heute sehen?
Ich denke, sie wäre überrascht. Mein Sohn ist jetzt so alt wie ich, als ich angefangen habe zu arbeiten. Und er findet es wirklich toll, dass ich jetzt eine Superheldin bin. Ich vermute, mein jüngeres Ich würde das Gleiche denken.
Sie haben die Filmbranche als Zwölfjährige kennengelernt. Wie sehen Sie die Filmbranche heute als erwachsene Frau?
Es hat sich viel verändert, gerade durch die #MeToo-Bewegung. Aber es gibt immer noch viel zu tun. Es geht darum, wie wir Frauen repräsentieren. Es ärgert mich, dass wir diese Gespräche immer noch führen müssen.
Welche Gespräche meinen Sie?
Gespräche darüber, dass mehrere Frauen in einem Film zusammenarbeiten und miteinander sprechen. Es sollte normal sein, dass Frauen bei Filmen Regie führen, genauso dass Menschen mit unterschiedlichem Geschlecht und sexueller Orientierung und Nationalität vertreten sind. Und besonders: Dass es normal ist, dass Frauen Superheldinnen sind.
«Thor: Love and Thunder» mit Natalie Portman läuft aktuell in den Schweizer Kinos.
Natalie Portman wurde am 9. Juni 1981 in Jerusalem geboren. Die israelisch-amerikanische Schauspielerin spricht fliessend Englisch und Neuhebräisch und ausserdem Französisch. Für ihre Hauptrolle in «Black Swan» erhielt sie 2011 den Oscar. Bei den Dreharbeiten zum Film lernte sie ihren heutigen Mann, Balletttänzer Benjamin Millepied (45), kennen. Das Paar heiratete 2012 und hat zwei Kinder: Amalia (5) und Aleph (11). Portman engagiert sich zudem für Tierrechte und den Veganismus.
Natalie Portman wurde am 9. Juni 1981 in Jerusalem geboren. Die israelisch-amerikanische Schauspielerin spricht fliessend Englisch und Neuhebräisch und ausserdem Französisch. Für ihre Hauptrolle in «Black Swan» erhielt sie 2011 den Oscar. Bei den Dreharbeiten zum Film lernte sie ihren heutigen Mann, Balletttänzer Benjamin Millepied (45), kennen. Das Paar heiratete 2012 und hat zwei Kinder: Amalia (5) und Aleph (11). Portman engagiert sich zudem für Tierrechte und den Veganismus.