Magier Roy Horn (†75) an Corona gestorben
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Aufritte mit Tigern und Löwen:Magier Roy Horn (†75) an Corona gestorben

Nachruf zu Roy Horn (†75)
Er wird ein Teil der Las-Vegas-Historie bleiben

Während Jahren füllte Roy Horn in Las Vegas mit seinen Shows Hallen und begeisterte die Zuschauer. Am Freitag ist er im Alter von 75 Jahren an den Folgen des Coronavirus verstorben. Ein Nachruf von BLICK-Los-Angeles-Korrespondent Dierk Sindermann.
Publiziert: 09.05.2020 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2021 um 15:13 Uhr
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Der deutsch-amerikanische Magier Roy Horn ist in Las Vegas einer Covid-19-Erkrankung erlegen.
Foto: Keystone
Dierk Sindermann

Ein Bonmot in Las Vegas (USA) sagt: «Wenn man im Lexikon die Seite mit dem Suchwort ‹Showman› aufschlägt, dann findet man ein Foto von Roy.» Ich kann es (fast) bestätigen. Es war zwar kein Lexikon, aber eine Zeitschrift, die ich mit Siegfried (80) und Roys (†75) Manager Bernie Yuman (73) im September 2003 in die Wege leitete. Der Titel? Natürlich «Siegfried und Roy's Magazine». Das deutsche Magier-Duo wurde damals von keinem anderen Stern am Himmel der Spielermetropole überstrahlt. Roy war Feuer und Flamme. Siegfried – wie es seine Natur ist – vorsichtig. Nicht einmal einen Monat später bereitete ausgerechnet Tiger Montecore, der für die Bühnen- und Lebenspartner so etwas wie ein Kind war, dem Traum am Las Vegas Boulevard den Todesstoss.

Es dauerte Jahre, bis Roy wieder stark genug war, sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Was half, waren die Erinnerungen an Deutschland. Als in Las Vegas die US-Filiale vom Hofbräuhaus eröffnet wurde, da liess Roy – obwohl in Nordenham geboren – keine Gelegenheit aus, um seine Verbundenheit zu zeigen. Beim ersten Oktoberfest in der Glücksspieler-Metropole stach er mit Siegfried als Ehrengast das erste Fass an und kam danach jedes Jahr wieder. Roy liebte es, so oft es ging, mit seinen Fans in Kontakt zu sein – obwohl ihm das Sprechen seit seinen Schlaganfällen nicht leichtfiel.

Teuerste Show in Las Vegas

Bis zum abrupten Ende im Oktober 2003 war die «Siegfried und Roy Show» im Mirage seiner Zeit um Jahre voraus. In den Worten von Hotel-Mogul Steve Wynn (78): «So etwas, was die auf die Beine gestellt haben, hat es vorher nie gegeben.» Die mit 30 Millionen Dollar Produktionskosten teuerste Show in Las Vegas wurde der Vorreiter für spätere Megaproduktionen wie Cirque du Soleil. Wie wichtig das deutsche Duo für die Stadt und auch die Kollegen war, bewies der Trauer-Post von Show-Legende Wayne Newton (78): «Ich habe Roy und Siegfried am ersten Tag ihrer Ankunft in Las Vegas kennengelernt. Ich kann nicht in Worte ausdrücken, wie viel Roy für unsere Stadt bedeutet hat.»

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Das erste Mal Las Vegas, das war 1967 und ein Gastauftritt im Folies Bergere im Tropicana Hotel. Es war der Startschuss für Siegfried und Roy, die drei Jahre später im Stardust-Hotel einen 30-minütigen Auftritt bekamen. 1974 bis 1978 zauberten sie im MGM Grand, ehe sie dann ihren ersten Hauptakt mit «Beyond Belief» im Frontier Hotel wurden. 1988 verpflichtete Wynn die Magier made in Germany für sein neues Hotel The Mirage. Der erste von 5750 Auftritten von Siegfried und Roy stieg 1990 im extra gebauten, 5000 Zuschauer fassenden Theater. Jede Show bis zur letzten am 3. Oktober 2003 war ausverkauft.

Abschiedsvorstellung im Jahr 2009

Was viele nicht wissen: Siegfried und Roy gaben knapp sechs Jahre später noch einmal eine offizielle Abschiedsvorstellung. Die Magier des Jahrhunderts traten am 28. Februar 2009 bei der «Keep Memory Alive – Power of Love»-Gala im Bellagio auf, wo sie einen Tiger verschwinden liessen. Es war Montecore.

Die letzten 17 Jahre verbrachte das Duo meist auf seinem 40 Hektar grossen «Little Bavaria»-Anwesen. 2013 zeigte Fischbacher einem Reporter der örtlichen Zeitung «Las Vegas Review-Journal» eine Minidarstellung von Roy, wie er mit Montecore das erste Mal im Mirage aufgetreten war. Dazu spielte er einen Song mit dem Titel «Meditation», der Lieblingssong von Roy. Den hatte Siegfried 2003 für seinen Partner gespielt, als dieser auf der Intensivstation mit seinem Leben kämpfte.

Kontakt zu Fans war ihm wichtig

«Der Kämpfer Roy» – wie ihn sein Partner nannte – liess es sich trotz aller gesundheitlichen Einschränkungen nicht nehmen, seine Fans im «Siegfried and Roy’s Secret Garden Tiger Habitat» im «The Mirage»-Hotel zu überraschen. Zuletzt bei seinem 74. Geburtstag, den er mit seinen geliebten Tigern feierte und noch einmal allen sein Lebensmotto erklärte: «Wenn ich vor der Tür bin, dann trete ich auf. Die Show endet nie!» Jetzt ist der Vorhang für den «Showman» zwar gefallen, doch die Legende von Siegfried und Roy wird immer ein Teil der Las-Vegas-Historie bleiben.

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