Am Samstag wurde mit Ève Gilles (20) eine neue Miss Frankreich gewählt. Sie konnte sich bei der Wahl gegen 30 Konkurrentinnen durchsetzen. Gilles stammt aus Dünkirchen im Norden Frankreichs und studiert im zweiten Jahr Mathematik – und hebt sich von den anderen Kandidatinnen ab, da sie eine Kurzhaarfrisur trägt. Während ihrer Auftritte machte sie sich mehrmals stark für ein «Bild der vielfältigen Frau». Und sagt: «Ich möchte eine Frau sein, die sich traut, mit den Codes zu brechen.» Die Krone würde auch auf ihrem kurzen Haar gut aussehen.
Nicht alle freuen sich über ihre Haare
Auf X wird die 20-Jährige für ihre Aussagen kritisiert und ins Lächerliche gezogen. So zeigt etwa ein Bild Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron (45) mit der mit Photoshop bearbeiteten Frisur von Gilles.
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Interessant: Während der Show wird Gilles von der Moderatorin aufs Thema Mobbing angesprochen. Dabei will sie wissen, wie man denn ein Kind beruhigen könne, das Opfer von Mobbing in der Schule geworden ist. Gilles antwortet: «Ich wurde öfter für meine Frisur als für meinen Körper gemobbt.» Und fügt hinzu: «Worte verletzen manchmal mehr als Taten. Es ist darum wichtig, mit einem Erwachsenen darüber zu sprechen.»
Auf Social Media gibts auch Lob
Diese Antwort schien die Zuschauer noch mehr zu verärgern. Das Thema Frisur scheint bei Gilles oberste Priorität zu haben. Ein User schreibt: «Selbst auf die Frage, was sie vom Krieg zwischen Israel und Palästina hält, würde sie auf ihre Frisur zu sprechen kommen.»
Nicht allen missfällt Gilles Monothematik. Am Sonntagmorgen gibt die frisch gekürte Miss Frankreich ein Interview beim Sender LCI. In der Sendung wird sie wieder auf ihre Haare angesprochen. Gilles antwortet: «Ich bin nicht nur ein Haarschnitt, also wird man irgendwann von etwas anderem sprechen. Aber es stimmt, es ist wichtig, zu zeigen, dass es sehr viele französische Frauen mit kurzen Haaren gibt und es ist wichtig, dass sie bei Wettbewerben wie der Miss France vertreten sind.» Dieses Statement trifft auf offene Ohren – und in den sozialen Medien wird Gilles gelobt. «An die, die sie kritisieren: Hört auf, Frauen standardisieren zu wollen», heisst es zum Beispiel von einem User. (was)