MeToo-Skandal um Topshop-Chef Philip Green
«Er nannte mich fett und eine Schlampe»

Topshop-Chef Philip Green wird vorgeworfen, mehrere Mitarbeiterinnen sexuell belästigt und schikaniert zu haben. Dies gab das britische Parlament bekannt. Der Unternehmer selbst weist sämtliche Vorwürfe von sich.
Publiziert: 26.10.2018 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 16:15 Uhr
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MeToo-Skandal in Grossbritannien: Topshop-Chef Philip Green soll mehrere Mitarbeiterinnen sexuell belästigt und schickaniert haben.
Foto: Reuters

Grossbritannien hat nun seinen eigenen Harvey Weinstein: Sir Philip Green (66), Chef der Kleiderladenkette Topshop, wird sexuelle Belästigung, Rassismus und Mobbing vorgeworfen.

Nachdem sein Name wegen einer gerichtlichen Verfügung erst geheim blieb, wurde Greens Identität am Donnerstag im britischen Parlament offengelegt.

Abgeordneter verrät Greens Name

«Es gab Stillschweige-Abkommen und gewichtige Zahlungen, um die Wahrheit über ernste und wiederholte sexuelle Belästigung, Rassismus und Mobbing zu kaschieren», erklärte Peter Hain, Abgeordneter der Labour-Partei im Oberhaus des britischen Parlaments. «Deshalb sehe ich es als meine Pflicht an, Philip Green als die besagte Person zu benennen.»

Medien recherchierten acht Monate lang

In Grossbritannien überschlagen sich daraufhin die Berichte über den nationalen MeToo-Skandal. Ähnlich wie im Fall Harvey Weinstein (66) – ein Freund von Green – recherchierten die Medien auch beim britischen Unternehmer monatelang vor Veröffentlichung des Skandals. Der «Telegraph» untersuchte acht Monate lang Vorwürfe gegen den Topshop-Chef.

Am vergangenen Dienstag veröffentlichte die Zeitung schliesslich einen Bericht, ein «führender Geschäftsmann» habe Geheimhaltungs-Verträge aufgesetzt, um fünf Ex-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen, die ihn der sexuellen Belästigung und rassistischen Verhaltens beschuldigen, zum Schweigen zu bringen. Philip Green hatte per einstweiliger Verfügung erwirkt, dass die Zeitung seinen Namen nicht öffentlich nennen durfte – bis jetzt.

Auch Greens ehemalige Angestellte Samantha Watson (42) enthüllt bei «Daily Mail» hässliche Details. Sie beschuldigt den Unternehmer, sie in der Zeit, in der sie täglich mit ihm zu tun hatte, mehrfach beschimpft und gedemütigt zu haben: «Er mobbte mich und sagte, ich sei fett. Er nannte mich eine Schlampe.» Und weiter: «Er liebt es, Frauen so lange zu beschimpfen, bis sie weinen.»

Green weist Vorwürfe zurück, Tochter schweigt

Green selbst weist die Vorwürfe von «ungesetzlichem sexuellem oder rassistischem Verhalten» zurück und streitet sämtliche Anschuldigungen gegen ihn kategorisch ab. Nicht geäussert zu den Vorwürfen gegen ihren Vater hat sich hingegen die Tochter des Unternehmers, Chloe Green (27). Sie und ihr Ehemann Jeremy Meeks (34), bekannt als «der heisseste Häftling der Welt», schweigen bisher beide zum Skandal um den Topshop-Chef. (brc)

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