Auf einen Blick
- Marie Reim: Mobbing in der Schule und Diskriminierung in der Showbranche
- Trotz Ablehnung bleibt sie selbstbewusst und experimentiert mit verschiedenen Looks
- Wechselte in zehn Jahren Schulzeit elfmal die Schule aufgrund von Mobbing
Marie Reim (24), die Tochter von Schlagerstar Michelle (52) und Sänger Matthias Reim (67), sorgt schon seit ihrer Kindheit mit ihrem auffälligen Erscheinungsbild für Aufsehen – was ihr schon oft Probleme bereitet hat. Denn: Dass Menschen nicht immer offen gegenüber Neuem und Anderem sind, ist allgemein bekannt. Auch, dass dies manchmal zu unangenehmen Gefühlen und Situationen führen kann. Genau das musste Reim schon häufig am eigenen Leib erfahren, wie sie in der neuesten Folge des Podcasts «Aber bitte mit Schlager» offenbarte.
Die junge Sängerin gesteht: «Ich habe elfmal in zehn Jahren Schule gewechselt.» Der Grund dafür war Mobbing: «Ich wurde immer gemobbt, egal wegen was. Ich war immer zu bunt.» Auch Adjektive wie «zu drüber», «künstlich» oder «aufgesetzt» fielen häufig. «Ich hatte so viel Liebe in mir, so viele Ideen, ich sprühte vor Kreativität. Und ich habe immer nur eins auf den Deckel bekommen.» So wurde ihr früh klar, dass sie nicht dem Status quo entsprach.
«Kinder können auch so furchtbar gemein sein»
Mit nur zwölf Jahren rasierte sich Reim beispielsweise ihre Haare auf zwölf Millimeter – eine Entscheidung, die bei ihren Mitschülern auf Ablehnung stiess. «Das war für viele total das aufregende Thema, total abstossend», erinnert sich die 24-Jährige. Doch nicht nur die Mitschüler machten ihr das Leben schwer, auch einige falsche Freunde enttäuschten sie: «Erst haben sie so getan, als könnte man den Leuten vertrauen, dann haben sie es komplett gegen mich verwendet. Kinder können auch so furchtbar gemein sein», erklärt Reim.
Gebrochen hat sie diese Erfahrung jedoch nicht – im Gegenteil: Noch heute probiert die selbstbewusste 24-Jährige gerne neue Looks aus, wenn auch weniger permanent. Sie setzt auf Perücken, um täglich neue Haarstyles und Farben auszuprobieren, ohne ihr Haar zu schädigen.
Nicht nur privat, auch beruflich erlebte sie Diskriminierung
Komplett abschliessen konnte sie mit dem Thema jedoch nicht – die Diskriminierung setzte sich auch nach ihrem Musikdebüt 2020 in der Showbranche fort. Aufgrund ihres femininen Aussehens wurde sie als «zu sexy» für bestimmte TV-Formate abgestempelt. «Die laden wir jetzt erstmal vier, fünf Jahre nicht mehr ein», habe sie sich anhören müssen. Doch Reim liess sich nicht entmutigen und blieb sich treu: «Ich bin eine Frau, ich stehe gerne zu meinen Kurven.»
Eine grosse Unterstützung war ihre Mutter Michelle. Als Reim sie fragte, ob sie sich verstellen müsse, um akzeptiert zu werden, war die Antwort eindeutig: «Marie, auf gar keinen Fall!» Heute weiss Reim: «Besonders zu sein zwischen all den anderen» ist eine Stärke.