Dieser Kuss ging um die Welt: Vor rund 20 Jahren erhitzten die Russinen Jelena «Lena» Katina (36) und Julija Wolkowa (36) die Gemüter, als sie sich als Frauen-Duo t.A.T.u. in ihrem Videoclip zum Song «All The Things She Said» als 16-Jährige innig küssten. Hinter einem Zaun zelebrierten die beiden die Zuneigung für einander im strömenden Regen – während Menschen um sie herum schockiert zuschauten. Das Lied wurde eine weltweite Hymne für die Homo- und Bisexuellenbewegung – obwohl die Liebe der beiden erstunken und erlogen war.
«Vor dem Dreh sagte unser damaliger Produzent Ivan Shapolavov: ‹Ihr werdet euch jetzt küssen›. Wir dachten, er macht einen Witz. Ich hatte es nicht ernst genommen», erzählt Lena in einem Youtube-Interview mit der russischen Journalistin Xenija Anatoljewna Sobtschak. Davon, dass sie später als Lesben-Duo auf dem ganzen Planeten auftreten sollten, wussten die beiden damals noch nichts.
Vorkämpfer für LGBTQ-Rechte
Hinter ihrem Image steckt der ehemalige Produzent der beiden. Er hatte den Marketing-Coup erschaffen, bis heute gelten sie als erfolgreichstes Frauen-Duo Russlands. Mit ihrem Clip und der damit verbundenen Aufmerksamkeit für gleichgeschlechtliche Liebe gelten sie heute als grosse Vorkämpfer für LGBTQ-Rechte.
Um im Videoclip die richtigen Emotionen rüberzubringen, habe der Produzent gar die Wassertemperatur des künstlichen Regens runterdrehen lassen. «Wir haben uns halb tot gefroren, als wir in diesem kalten Wasser zittern mussten», sagt Lena. «Ivan wollte echte Emotionen.» Diese bekam er – inklusive Körperkontakt, um sich zu wärmen.
Knutsch-Szene war nicht einfach
Trotzdem: Die legendären Kuss-Bilder seien eine Zangengeburt gewesen. Immer wieder hätten die beiden Sängerinnen dabei gekichert, konnten nicht ernst bei der Sache bleiben. «Wir konnten die Knutsch-Szene nicht drehen. Ivan war richtig sauer auf uns», so die Musikerin. Schlussendlich griff man auch in die Trickkiste: «Den Moment im Video, bei dem wir nach dem Kuss auseinandergehen, den gibt es nicht. Das Material wurde rückwärts abgespielt.»
Heute ist von dem bekannten Frauen-Duo nicht mehr viel übrig. 2011 haben sie sich aufgelöst, seit längerem haben die beiden keinen Kontakt mehr. Julija lebt mit ihrer Tochter und ihrem Sohn in Moskau, Lena ist mit einem Musikerkollegen verheiratet und wurde 2015 Mutter eines Sohnes.
Das Image als LGBTQ-Vorreiter hat zumindest Julija Wolkowa abgelegt: Sie tritt für die Partei von Putin bei den Wahlen an. Zudem äusserte sich immer wieder homophob und gab im ukrainischen Fernsehen sogar zu Protokoll, dass sie einen schwulen Sohn nicht akzeptieren werde. (imh)
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