Konzert in Zürich
Sexuelle Vorwürfe überschatten Plácido Domingos Auftritt

Das Opernhaus Zürich lässt den Startenor Plácido Domingo heute Abend auftreten – trotz mehrfacher Vorwürfe gegen den Spanier wegen sexueller Belästigung.
Publiziert: 13.10.2019 um 11:51 Uhr
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Tritt heute Abend trotz Belästigungsvorwürfen im Opernhaus Zürich auf: Startenor Plácido Domingo.
Foto: AFP
Patricia Broder und Flavia Schlittler

Trotz mehrfacher Vorwürfe wegen sexueller Belästigung hält das Opernhaus Zürich an Startenor Plácido Domingo (78) fest. Der Spanier tritt heute Abend als Nabucco auf, wie Sprecherin Bettina Auge (39) auf Anfrage von SonntagsBlick bestätigt: «Wir haben keinerlei negative Berichte über Plácido Domingo erhalten, weder von internen Vertrauenspersonen noch von der Fachstelle für Mobbing und Belästigung.»

Ausserdem sei für das Opernhaus die Unschuldsvermutung entscheidend. «Domingo ist von keinem Gericht verurteilt worden, und die verschiedenen formalen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen und haben bisher keine Ergebnisse erbracht.» Man werde die Situation aber weiterhin prüfen, sagt Auge weiter.

Von Bühnen in den USA ausgeladen

Mitte August warfen neun Frauen Domingo sexuelle Belästigung vor. Die mutmasslichen Vorfälle reichen zurück bis in die 80er-Jahre. Die Oper in Los Angeles (USA), deren Generaldirektor Domingo seit 2003 ist, veranlasste eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe. Etliche Bühnen in den Vereinigten Staaten haben den Opernstar daraufhin ausgeladen.

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