Herr Waalkes*, morgen werden Sie 70 Jahre alt. Wie feiern Sie?
BLICK: Ich lasse mich in aller Bescheidenheit überraschen, gehe aber davon aus, dass ich sechsspännig zum Hafen von Emden gefahren werde, wo mich 70 Salutschüsse erwarten und ich zum Alleinherrscher meiner Heimat Ostfriesland erklärt werde.
Was ist das Wichtigste, was Sie in Ihrem Leben gelernt haben?
Mich überraschen zu lassen. Denn mit Erfolg zu rechnen, ist der erste Schritt zum Misserfolg.
Was bereuen Sie in Ihrem Leben?
Bisher hatte ich keine Zeit, viel zu bereuen. Erwachsen geworden bin ich deshalb nie – aber auch das freut mich eher, als dass es mich reut.
Womit bringt man Sie heute am leichtesten zum Lachen?
Mit Schlagfertigkeit und Situationskomik. Von einigen kitzligen Körperpartien mal zu schweigen.
Wie halten Sie sich fit?
Mein Fitnessprogramm absolviere ich am liebsten auf der Bühne. In den Intervallen zwischen zwei Tourneen spiele ich morgens gern Tennis.
Was ist das Lustigste an der Schweiz?
Dass die Vorurteile über die Schweizer gar nicht stimmen. Es gibt zum Beispiel kaum ein rascher reagierendes Publikum als das in Zürich, Basel, Bern und der ganzen deutsch lachenden Umgebung.
Wann steht Ihnen Ihr Humor im Weg?
Warum sollte er? Und wenn er mir je im Weg stünde, ich würde ihn gleich mitnehmen und auf die Bühne stellen.
Auf welche Zeit schauen Sie am liebsten zurück – und warum?
Es sind immer die Neuanfänge, an die man sich am liebsten erinnert: meine Kindheit in Emden, die ersten Auftritte in Hamburg, die ersten Gemälde, der erste Film – oder jetzt zum Beispiel meine erste Ottobiografie «Kleinhirn an alle».
Was möchten Sie noch erreichen?
Ich fange immer wieder neu an, dabei soll es bleiben.
Was ist Ihr Lieblingswitz?
Ich liebe Verse – den hier über das Wort «Boulevard» besonders: «Beim Melken wurd dem Melker klar / dass die Kuh ein Bulle war.»
*Otto Waalkes kam am 22. Juli 1948 in Emden (D) zur Welt. Als junger Mann zog es den Friesen nach Hamburg, wo er Kunstpädagogik studierte und in einer WG mit den Sängern Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg lebte – alle noch unbekannt. Mit Kleinkunstauftritten verdiente er sein erstes Geld, doch keine Plattenfirma wollte ihn unter Vertrag nehmen. Deshalb gründete er die «Rüssl Räckords», mit der er 1973 ein Album rausbrachte – es landete auf Platz eins der Hitparade. Seit damals begeisterte Otto Generationen, ob als Maler seiner Ottifanten, als Synchronstimme des Faultiers Sid in «Ice Age» oder in seinen Kino-Erfolgen wie «Otto – der Film» (1985), «7 Zwerge – Männer allein im Wald» (2004) oder «Otto’s Eleven» (2010) und natürlich bei Live-Auftritten. Otto ist zweimal geschieden und hat einen erwachsenen Sohn.
- «Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: ‹Lächle und sei froh, es könnte noch schlimmer kommen.› Und ich lachte und war froh – denn es kam schlimmer.»
- «Alle Kinder schauen auf das brennende Haus, nur nicht Klaus, der schaut heraus!»
- «Die schlimmsten drei Jahre meiner Schulzeit flogen an mir vorbei. Die erste Klasse!»
- «Brauchst du ein Muster auf der Butter, geh mit’m Kamm drüber.»
- «Wir haben Grund zum Feiern. Keiner kann mehr laufen, doch wir könn’ noch saufen. Wir haben Grund zum Feiern. Ist uns auch speiübel, bringt den nächsten Kübel.»
- «Viele Männer haben zu Hause noch die Hosen an, darüber allerdings die Schürze.»
- «Wir sind schön und wir sind jung – perfekte Körper unter Palmen. Doch wir fallen ständig um – wir ernährn’ uns von Bacardi Rum!»
- «Ich bin das kleine Ottilie!»
- «Mein Arbeitstag? Ich stehe jeden Morgen auf, wasche mich, putze mir die Zähne – und gehe nach Hause.»
- «Spassmachen ist gar nicht mein Beruf. Ich mache nur Kohle damit. Aber das macht Spass.»
- «Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: ‹Lächle und sei froh, es könnte noch schlimmer kommen.› Und ich lachte und war froh – denn es kam schlimmer.»
- «Alle Kinder schauen auf das brennende Haus, nur nicht Klaus, der schaut heraus!»
- «Die schlimmsten drei Jahre meiner Schulzeit flogen an mir vorbei. Die erste Klasse!»
- «Brauchst du ein Muster auf der Butter, geh mit’m Kamm drüber.»
- «Wir haben Grund zum Feiern. Keiner kann mehr laufen, doch wir könn’ noch saufen. Wir haben Grund zum Feiern. Ist uns auch speiübel, bringt den nächsten Kübel.»
- «Viele Männer haben zu Hause noch die Hosen an, darüber allerdings die Schürze.»
- «Wir sind schön und wir sind jung – perfekte Körper unter Palmen. Doch wir fallen ständig um – wir ernährn’ uns von Bacardi Rum!»
- «Ich bin das kleine Ottilie!»
- «Mein Arbeitstag? Ich stehe jeden Morgen auf, wasche mich, putze mir die Zähne – und gehe nach Hause.»
- «Spassmachen ist gar nicht mein Beruf. Ich mache nur Kohle damit. Aber das macht Spass.»
Lieber Otto,
Als ich damals 1976 mit meiner Laufbahn als Komiker begann, kannte ich dich zwar von deiner TV-Show und fand dich absolut genial. Ich hätte dich aber nie als Vorbild angesehen, denn das Ottilein hüpfte auf der Bühne herum wie ein Irrer, ich selber bewege mich ja nur im Notfall, zum Beispiel wenn der Stuhl brennt. Und der Kerl spielte unheimlich gut Gitarre, konnte sämtliche Hits mit neuem Text bringen, und es groovte.
Zusammen mit den Jungs von Insterburg & Co. entstand eine neue Art von Komik, eine Art «Chaos und Nonsens». Auch die britischen Monty Python schlugen mit dir zusammen eine Schneise in die vormals etwas biedere Komik-Szene.
Du wurdest darin ein ganz Grosser, du hattest sensationelle Schreiber und hast die Sachen so perfekt auf die Bühne gebracht mit deiner ganzen Figur. Das war einfach alles Neuland, hat sich aber wie eine Lawine durchgesetzt.
Du bist natürlich auf dem Gebiet ein Alleskönner, deine Filme waren Blockbuster, und deine Ottifanten werden dir noch jahrzehntelang die Winterpneus am Rollator bezahlen ...
E Gruess
Peach
Lieber Otto,
Als ich damals 1976 mit meiner Laufbahn als Komiker begann, kannte ich dich zwar von deiner TV-Show und fand dich absolut genial. Ich hätte dich aber nie als Vorbild angesehen, denn das Ottilein hüpfte auf der Bühne herum wie ein Irrer, ich selber bewege mich ja nur im Notfall, zum Beispiel wenn der Stuhl brennt. Und der Kerl spielte unheimlich gut Gitarre, konnte sämtliche Hits mit neuem Text bringen, und es groovte.
Zusammen mit den Jungs von Insterburg & Co. entstand eine neue Art von Komik, eine Art «Chaos und Nonsens». Auch die britischen Monty Python schlugen mit dir zusammen eine Schneise in die vormals etwas biedere Komik-Szene.
Du wurdest darin ein ganz Grosser, du hattest sensationelle Schreiber und hast die Sachen so perfekt auf die Bühne gebracht mit deiner ganzen Figur. Das war einfach alles Neuland, hat sich aber wie eine Lawine durchgesetzt.
Du bist natürlich auf dem Gebiet ein Alleskönner, deine Filme waren Blockbuster, und deine Ottifanten werden dir noch jahrzehntelang die Winterpneus am Rollator bezahlen ...
E Gruess
Peach