Die Luft wird dünn für Sexgrüsel Harvey Weinstein (65). Immer mehr Frauen machten öffentlich, wie sie von dem gefallenen Filmproduzenten sexuell belästigt wurden.
Am vergangenen Sonntag reichte nun der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric T. Schneiderman Klage gegen The Weinstein Company, Harvey Weinstein und seinen Bruder, Robert Weinstein (63), ein. Die Vorwürfe: Verletzung der Bürgerrechte, Menschenrechte und Wirtschaftsgesetze. Der Anwalt sagte, jeder Verkauf der Firma müsse sicherstellen, «dass die Opfer entschädigt» und Mitarbeiter geschützt werden.
Die Klage enthält weitere unglaubliche und schockierende Mitarbeiterberichte über sexuelle Belästigung und Einschüchterung und «bösartige und ausbeuterische Misshandlung» von Mitarbeitern des Hollywood-Filmproduzenten, wie «USA Today» schreibt. Ein paar Beispiele:
«Ich werde dich töten»
Weinstein sagte zu mehreren Mitarbeitern «Ich werde dich töten» oder «Ich werde deine Familie töten». Und: «Du weisst nicht, wozu ich fähig bin.» Er behauptete, Kontakte innerhalb des Geheimdienstes zu haben, die sich um seine Probleme kümmern würden.
Angestellte kümmerten sich um seine sexuellen Eroberungen
In der Klage heisst es, die Weinstein Company «beschäftigte eine Gruppe weiblicher Angestellter, deren Hauptaufgabe es war, (Weinstein) zu Events zu begleiten und sich um (seine) sexuellen Eroberungen zu kümmern. Eine der Frauen wurde demnach von London nach New York geflogen, um «seinen Assistenten beizubringen, wie man sich attraktiver kleidet und besser riecht.»
Mitarbeiter mussten Kontakt mit Sexpartnern aufnehmen
Eine weitere Gruppe von Mitarbeitern wurde beauftragt, «seine reguläre sexuelle Aktivität zu fördern. Sie mussten Kontakt mit potenziellen Sexpartnern per SMS oder Telefon aufnehmen. Ausserdem mussten sie in seinem Kalender Platz für «sexuelle Aktivitäten» einplanen.
Sex-«Bibel»
Weinsteins Assistenten hatten Kopien eines Dokuments mit dem Titel «Bibel». Darin befanden sich Informationen über die Vorlieben und Abneigungen des Sexgrüsels, plus eine Liste von Personen, die bei der Organisation von sexuellen Treffen behilflich waren.
Kondome und Erektionsprobleme
Seine Fahrer in New York und Los Angeles mussten Kondome und Injektionen gegen Erektionsstörungen im Auto zur Verfügung haben.
Die Klage besagt weiter, dass der Personalleiter von Weinsteins Unternehmen nicht befugt war, etwas gegen Weinsteins Belästigung weiblicher Mitarbeiter zu unternehmen.
«Null Diskriminierung»
Weinsteins Anwalt Ben Brafman teilte der Nachrichtenagentur DPA in einer Mail mit, falls Schneiderman eine faire Ermittlung durchführen würde, würde sich zeigen, dass viele der Anschuldigungen gegen Weinstein unbegründet seien. «Auch wenn Weinsteins Verhalten nicht fehlerfrei war, war es mit Sicherheit nicht kriminell», schrieb Brafman.
Weinstein habe mehr Frauen in leitende Positionen als jeder andere Unternehmenschef gebracht, erklärte der Anwalt. In seinen Unternehmen habe es «null Diskriminierung» gegeben. Wenn es das Ziel der Untersuchung sei, zu Reformen in der Filmindustrie zu ermutigen, werde Weinstein die Ermittlungen akzeptieren. Wenn er allerdings zum Sündenbock gemacht werden sollte, werde er sich selbst energisch verteidigen.
Die Weinstein Company hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäussert. (paf/SDA)
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