«Die immer lacht» ist nicht nur einer ihrer bekanntesten Hits, sondern auch noch ein Satz, der zu ihr passt: Kerstin Ott (42) hat sich mit dem Ohrwurm im Jahr 2016 in die Herzen der Schlagerfans gesungen. Ihre Musik mag heiter klingen, doch Ott setzt sich ausserhalb der Konzerthallen mit ernsten Themen auseinander. Für ihre Werbekampagne mit der Tierschutzorganisation Peta liess Kerstin Ott im November die Hüllen fallen – etwas, das sie normalerweise nicht macht. «Ich bin gegen Tierquälerei und lebe vegan», lautete ihr Statement in der Bilderreihe.
Allerdings kam das bei ihren Fans nicht nur gut an. Für das Interview mit T-Online erinnert sie sich: «Ich glaube, viele fühlen sich unberechtigterweise von mir angegriffen. Aber wenn man in einer Runde sitzt und sagt, man ist vegan, dann ist auch immer einer dabei, der sich angegriffen fühlt, weil er Fleisch isst. Obwohl man ihn gar nicht konkret anspricht.»
Die Kampagne war kein leichter Schritt für Ott
Die Schlagersängerin weiter: «Wenn es jemandem nicht gefällt, was ich mache, kann er sich ja nach jemandem umschauen, dem er lieber folgt. Dann ist das in Ordnung für mich.» Dass es Menschen gibt, die eine tierfreie Ernährung entschieden ablehnen, ist Ott grundsätzlich wurscht: «Ich fokussiere mich nicht auf andere, sondern nur auf mich. Denn ich weiss, wie es ist, wenn mir jemand etwas ausreden möchte. Damit bewirkt man meist das Gegenteil. Von daher halte ich mich zurück.» Auch Diskussionen über das umstrittene Thema weicht Kerstin Ott bewusst aus. «Ich rechtfertige mich nicht. Das verlange ich auch von anderen nicht.»
Kerstin Ott hat sich für die Kampagne mit der Tierschutzorganisation entschieden, weil sie 100 Prozent dahinter stehen könne. «Normalerweise würde ich mich niemals – und sei es für alles Geld der Welt – oberkörperfrei irgendwo hinstellen, denn ich bin kein freizügiger Mensch. Ich habe das nur für die gute Sache gemacht», erzählt Ott. Halbnackt vor die Kamera zu stehen, habe die Schlagersängerin «sehr viel Überwindung» gekostet. «Aber mir war klar, dass ich mehr Aufmerksamkeit errege, wenn ich diesen Schritt gehe. Weil die Menschen nicht damit rechnen. Aber schön war das nicht für mich.»