Partystimmung am «Matrix»-Set: Rund 200 Menschen feierten in der Nacht auf Donnerstag eine Party in den Babelsberger Studios im deutschen Potsdam. Bis vor wenigen Tagen wurde auf dem Filmgelände der vierte Teil der Reihe gedreht. Zum Dreh-Schluss liess es das «Matrix»-Team nun krachen.
«Die Stimmung war ausgelassen», berichtete ein weiblicher Partygast (39) der deutschen «Bild»-Zeitung. Das Fest stieg offenbar unter dem Decknamen «Icecream Teamevent». Laut der Zeugin seien die ersten Gäste am Mittwoch gegen 18 Uhr eingetroffen.
Keanu Reeves war mittendrin
Zu Beginn hätten sich die Veranstalter bemüht, die Corona-Massnahmen einzuhalten. «Für alle gab es vorab einen Corona-Schnelltest. Jeder musste mit Maske kommen», so die Zeugin. Viele der Gäste hätten ihre Masken später jedoch nicht mehr getragen. «Jeder konnte machen, was er wollte. Ob man Maske trug oder Abstand hielt, wurde nicht kontrolliert.»
Auch Superstar Keanu Reeves (56) und seine Partnerin Alexandra Grant (47) sollen unter den Gästen gewesen sein. Laut der Zeugin bewegten sie sich jedoch nicht durch den Raum, sondern verbrachten den ganzen Abend zu zweit. Sie hätten sich nett unterhalten, eine Flasche Wein getrunken und die Party bereits vor Mitternacht wieder verlassen.
Bei der Party fehlte es an nichts: Neben einer Show-Einlage mit einer Tänzerin, sorgte ein DJ für Musik. Zudem ging die geheime Party unter die Haut, die Gäste konnten sich in einem Wohnwagen ein Tattoo stechen lassen. «Die Leute, die gerne ein Tattoo haben wollten, konnten sich auf einer Liste eintragen. Diese war schon sehr früh sehr voll», sagte die Party-Teilnehmerin.
Auch in kulinarischer Hinsicht wurde den Gästen so einiges geboten: Es gab Sushi, Pizza und Currywurst. Zum Dessert gab es Pralinen und Eis zum schlemmen. Den Durst konnten sie mit verschiedenen Cocktails, Weinen, Sake-Schnaps und Espresso löschen.
Party wurde als Dreh deklariert
Die geheime «Matrix»-Fete wird stark kritisiert. Laut dem Brandenburger Gesundheitsministerium seien Indoor-Veranstaltungen wegen der aktuellen Corona-Situation «nur nach Anmeldung, mit einem genehmigten Hygienekonzept und maximal 50 Personen mit Masken und Abstand erlaubt».Veranstaltungen mit Unterhaltungscharakter wären aktuell grundsätzlich verboten.
Wie es scheint, versuchte das «Matrix»-Team diese Regelung zu umgehen, deklarierte die Party als Dreh und lud die Gäste als Komparsen ein.
Die Studio-Babelsberg-Sprecherin Bianca Makarewicz nahm in der «Bild» Stellung: «Es handelte sich nach Angaben der Produktion um den letzten Drehtag. Es war eine Feier-Szene, die bereits im Sommer gedreht worden ist und nun der Anschluss.» Die Hygiene-Auflagen seien dabei eingehalten worden, betonte Makarewicz und fügte an: «Die Produktion hat diesen Dreh mit vielen Beteiligten bewusst ans Ende der Dreharbeiten gelegt.»
Doch die Party-Zeugin widerspricht: «Es gab vor Ort keine Regieanweisungen, es gab keine Klappe und niemand hat gedreht.» Der «Matrix»-Verleih Warner Bros., der als Mieter des Studios galt, wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht dazu äussern.
Gesundheitsamt geht der Wahrheit auf den Grund
Auch die Behörden wussten offenbar nichts von der Party. «Es war keine Veranstaltung angemeldet. Es hat fortlaufend Abstimmungen zwischen dem Gesundheitsamt und den Studios zum Thema Infektionsschutz bei Dreharbeiten gegeben», so ein Sprecher der Stadt Potsdam.
Bisher sei der Stadt zwar noch kein solcher Verstoss des Babelsberg Studios gemeldet worden. Der Sprecher betonte aber: «Das Gesundheitsamt wird die Fotos zum Anlass nehmen, zeitnah eine Anhörung von Studio Babelsberg durchzuführen.» (frk)