Katja Lewina spricht offen über den Tod ihres Sohnes
«Ich hatte das Gefühl, wir wären sicher – doch das waren wir nicht»

Nach dem plötzlichen Ableben ihres Sohnes musste sich Katja Lewina zum ersten Mal mit dem Thema Tod auseinandersetzten. In der SRF-Sendung «Sternstunde Religion» spricht die russischstämmige Autorin über die Trauer und ihre Konfrontation mit dem Tabuthema.
Publiziert: 15.10.2024 um 17:02 Uhr
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Katja Lewina schreibt in ihrem neuen Buch «Was ist schon für immer» über das Tabuthema Tod.

Auf einen Blick

  • Katja Lewina verlor ihren Sohn
  • Edgar starb nach Bauchschmerzen plötzlich an einem Herzstillstand
  • Katja Lewina diagnostiziert mit unheilbarer Herzerkrankung
  • Edgar war sieben Jahre alt, als er verstarb
  • Lewina plädiert für offenen Umgang mit dem Tod
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Aurelia SchmidtRedaktorin People

Katja Lewina (40) ist das passiert, wovor sich Eltern am meisten fürchten: Vom einen auf den anderen Tag ist ihr Sohn Edgar im Alter von sieben Jahren gestorben. In der Nacht bekam er starke Bauchschmerzen, am Tag darauf erlitt er einen Kreislaufkollaps und starb. Die Rettungskräfte konnten den Jungen trotz aller Reanimationsversuche nicht zurück ins Leben holen. Allerdings bleibt das nicht der einzige Schicksalsschlag, den die deutsche Buchautorin verkraften sollte: Bei Katja Lewina wird eine unheilbare Herzkrankheit diagnostiziert, die zum plötzlichen Herztod führt. In der SRF-Sendung «Sternstunde Religion: Im Angesicht des Todes – wie lebt es sich mit dem Ableben?» schildert sie ihren Weg durch die Trauer und ihre unausweichliche Konfrontation mit dem Thema Tod. 

«Ich hatte immer das Gefühl, wir wären sicher – doch das waren wir nicht»

«Es ist wie über Nacht passiert», beginnt Katja Lewina über das einschneidende Ereignis im Jahr 2021 zu erzählen. Am Abend habe sie noch für die Familie gekocht, in der Nacht sei sie dann mit ihrem Sohn, der über Bauchschmerzen klagte, in die Notaufnahme gefahren. «Man schickte uns mit der Diagnose Magendarminfekt nach Hause.» Das habe sie erstmal beruhigt – dann passierte es: «Am Ende dieser Nacht hatte er einen Herzstillstand und das wars. Er wurde Ewigkeiten reanimiert, man hat es wirklich sehr lange noch versucht, aber es hat dann nicht mehr geholfen.» Im ersten Moment war die Todesursache unklar.

Mit dem starken Herzschmerz ist Katja Lawina schliesslich mit einem immer wieder bemerkbar polternden Herzen auf ihre Krankheit aufmerksam geworden: Eine unheilbare Herzerkrankung, die sie ihrem verstorbenen Sohn sowie einer ihrer beiden Töchter vererbt hat. «Ich hätte jederzeit schon tot umfallen können», sagt Lawina in einem ernsten Ton. Bei der Krankheit gäbe es oft wenig bis keine Symptome, so «wie es bei meinem Sohn der Fall war».

Ein Schicksalsschlag, der ihr Weltbild und Selbstverständnis zerrüttet hat. Früher habe sie ohne Angst gelebt. «Als junge Frau habe ich riskanten Sex gehabt, ich habe Drogen genommen und ich habe Kinder bekommen, obwohl mir gesagt wurde, dass es schwere Geburten werden würden. Ich hatte immer das Gefühl, wir wären sicher – doch das waren wir nicht.» 

Katja Lewina plädiert für einen offenen Umgang mit dem Tod

Nach dem Tod von Edgar war für Katja Lewina klar: Sie will den Tod in ihrer Familie enttabuisieren, zumal auch eine ihrer Töchter von der Krankheit betroffen ist. «Die meisten Menschen neigen dazu, den Tod so weit wie möglich von sich wegzuschieben. Aber wie so oft, wenn wir etwas verdrängen, rächt sich das irgendwann», so die Buchautorin. «In unserer Familie darf alles gefragt und gesagt werden», erklärt Katja Lewina. «Die Kinder haben mitbekommen, wann immer ich in eine Arztpraxis ging oder ich eine Diagnose bekommen habe. Ich wollte alles vermeiden, was mit einer schrecklichen Überraschung zu tun hat.» 

Weiter sagt sie: «Es gibt Dinge, die können wir nicht verändern. Wenn wir dagegen anrennen, hält uns das nur zurück von einem guten Leben. Man kann natürlich auch weiterleben mit einem Groll auf die Vergangenheit, aber das wird uns nicht weiterbringen.» Sie habe ihr Schicksal akzeptiert.

In ihrem Buch «Was ist schon für immer» hat Katja Lewina die traumatischen Ereignisse der letzten drei Jahre verarbeitet. «Es gibt in mir einen unbedingten Lebenswillen und einen Hunger nach einem guten Leben und ich habe das Gefühl, das steht mir auch zu. Wenn mir schon so etwas Schlimmes passiert, dann steht es mir auch zu, Freude, Glück und Liebe zu erleben – dann erst recht!»

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