Fotofilter, bearbeitete Bilder, schlanke Körper und verschönerte Selfies sind bei Instagram die Norm. Karina Irby (29) pfeift auf Photoshop – und hat genau damit Erfolg auf der Foto-Plattform. 939'000 Fans folgen der Schönheit bei Instagram und feiern sie für ihre Ehrlichkeit und ihre Kurven.
Die Australierin, die unretuschiert ihren Körper und ihren Umgang mit Essen und Fitness zeigt, ist ein erfolgreiches Bademoden-Model und erst erfolgreich, seit sie zehn Kilo zugenommen hat.
Als sie im Teenageralter anfing, bei Instagram Fotos zu posten, habe sie obsessiv Kalorien gezählt und Sport gemacht. «Ich war gefährlich dünn und wurde immer krank», schreibt sie zu einem ihrer Fotos. «Ich habe mein Immunsystem praktisch abgestellt, indem ich nicht das Richtige gegessen habe und zu viel Cardio machte.»
Erst zehn Kilo schwerer ist sie erfolgreich
Erst als die Influencerin realisierte, dass auch Kurven schön sind, also nahm sie an Muskeln und Fett zu. «Ich fand es anfangs hart, aber ich merkte, wie sich meine Persönlichkeit veränderte», sagt sie über ihren neuen Körper zu «Ten Daily». Innert weniger Monate gewann Irby, die ihr eigenes Bikinimode-Label betreibt, Tausende von Instagram-Followern.
Auf ihren Fotos zeigt die Bloggerin Cellulitis, Pickel oder Schuppenflechte und steht damit nicht nur für Body-Positivity, sondern auch auf die sogenannte «Pimple-Positivity» ein, die sich für Akzeptanz bei Hautproblemen einsetzt. «Wenn mir jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, ich würde offen über meine Orangenhaut und Flechte sprechen, hätte ich geheult», sagt sie zu «Women's Health».
«Jeder verdient es, zufrieden in seiner Haut zu sein»
Irby habe sich früher geschämt: Zum Surfen habe sie ihre Beine mit Make-up eingerieben und sei schnell ins Wasser gerannt, damit sie niemand sieht. Seine Makel unbearbeitet bei Instagram zur Schau zu stellen, sei nicht einfach.
«Aber wenn ich Frauen damit klarmachen kann, dass sie sich wegen Cellulitis, Narben, Pickeln, Dehnungsstreifen und so weiter nicht schlecht fühlen müssen, dann werde ich weitermachen mit den unbearbeiteten Fotos. Sie sollen sich in den sozialen Medien sicher fühlen», sagt sie zu «Bild». Und: «Jeder verdient es, zufrieden und selbstbewusst in seiner Haut zu sein.» (kad)