Schock-Diagnose für Justin Bieber (28): Nachdem der Sänger gesundheitsbedingt mehrere Konzerte verschieben musste, hat er am Freitag auf Instagram offenbart, dass er an einer seltenen Krankheit leidet. «Wie ihr wahrscheinlich an meinem Gesicht sehen könnt, habe ich ein Syndrom namens Ramsay-Hunt-Syndrom, das von einem Virus herrührt, das den Nerv in meinem Ohr und meine Gesichtsnerven angreift und eine Lähmung in meinem Gesicht verursacht hat», sagte er in seiner Story.
Er erklärte, dass er nicht in der Lage sei, mit einem Auge zu blinzeln, sein Nasenloch zu bewegen oder auf einer Seite seines Gesichts zu lächeln. Weiter erzählte er, dass es «immer schwieriger wird, zu essen.» Doch was ist das für eine Krankheit, die das Gesicht lähmt?
«Im Grunde genommen wird der Nerv zerquetscht»
Im Gespräch mit «People» hat Dr. Amit Kochhar, Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Leiter eines Programmes für Gesichtsnervenstörungen in Kalifornien, das Wichtigste erklärt. Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist ein schmerzhafter Ausschlag. Er tritt um das Ohr, im Gesicht oder am Mund auf.
Ausgelöst wird das seltene Syndrom, wenn das Varizella-Zoster-Virus einen Nerv im Kopf infiziert. «Im Grunde genommen wird der Nerv zerquetscht», sagt Dr. Kochhar zu dem US-Magazin. Ursachen dafür können laut ihm unter anderem starker Stress und eine unterdrückte Immunabwehr, beispielsweise durch Medikamente, sein. «Der Körper kann die Infektion einfach nicht abwehren», erklärt der HNO-Arzt.
Gleiches Virus wie bei Windpocken und Gürtelrose
Weitere Nebenwirkungen des Syndroms sind Hörverlust, schwerer Schwindel und Blasen am Ohr oder an der Wange. Auch Kopfschmerzen und Erbrechen sind häufig. Das Varizella-Zoster-Virus, das das Ramsay-Hunt-Syndrom verursacht, ist das gleiche Virus, das zu Windpocken und Gürtelrose führt.
Behandelt wird das Syndrom gemäss Kochhar mit antiviralen Medikamenten, die zu Hause oral eingenommen werden können. In schwereren Fällen würden die Patienten in ein Spital eingewiesen, wo sie Medikamente über eine Infusion erhalten. Dazu weist der Arzt darauf hin, dass Dinge wie Gesichtsübungen, Akupunktur oder Massagen zwar in der frühen Phase der Behandlung keine Rolle spielen, aber im weiteren Verlauf durchaus hilfreich sein können: «Es geht wirklich nur darum, dass sich Ihr Gesicht erholt.»
25 Prozent haben Langzeitfolgen
Etwa 75 Prozent der Patienten erholen sich wieder vollständig. Die übrigen «entwickeln eine Art langfristige Nervenschädigung». Zu den Langzeitfolgen gehören unerwünschte Krämpfe, Spannungsgefühle oder Unbehagen im Gesicht. In den «schwersten Fällen» kommt es zu einer Asymmetrie des Gesichts, die sich vor allem in der Mimik zeigt. «Man kann nicht wissen, wer langfristige Probleme entwickeln wird», so Dr. Kocchar und fügt hinzu: «Wenn sie sich innerhalb der ersten drei bis vier Wochen erholen, haben sie in der Regel eine ziemlich gute Chance auf eine vollständige Genesung.» (bsn)
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