Eine künstliche Nase sorgt für grosse Aufregung: Stein des Anstosses ist eine Nasenprothese, die Hollywoodstar Bradley Cooper (48) im ersten offiziellen Trailer zum Film «Maestro» trägt. Der Hollywoodstar spielt im Biopic den legendären jüdischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918–1990). Bereits im vergangenen Jahr sah sich Cooper, der bei «Maestro» nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Regisseur fungiert, Vorwürfen ausgesetzt, er bediene mit der künstlichen Verlängerung seiner Nase antisemitische Klischees. Nun sorgt Coopers falsche Nase auf Social Media erneut für hitzige Debatten.
«Der echte Leonard Bernstein hatte nicht so eine komische Nase, wie sie Bradley trägt» ärgert sich ein User auf Instagram. Ein anderer fügt hinzu, dass «es für den Hollywoodstar ja gar keinen Grund gibt, sein Gesicht optisch anzupassen», da «seine eigene Nase eh schon lang ist!» Bradley Cooper sei «das Äquivalent zu Blackfacing», erklärt ein weiterer Nutzer wütend. Dass ein nicht-jüdischer Darsteller eine jüdische Person der Zeitgeschichte verkörpere, sei inakzeptabel. In Hollywood gebe es schliesslich genügend «grossartige jüdische Schauspieler». Die «Jewface»-Debatte zeigt in Hollywood schon länger Parallelen zum Diskurs um «Blackfacing», die Darstellung schwarzer Menschen durch entsprechend geschminkte weisse Schauspieler.
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Doch wie ordnet ein Experte die aktuelle Debatte ein? «Ich finde die Aufregung um Bradley Cooper und seine Darstellung von Bernstein übertrieben», sagt Michel Rappaport (61), Leiter der jüdischen Filmtage Yesh! in Zürich. «Wenn nur noch jüdische Schauspieler andere jüdische Personen darstellen dürfen, dann geht die Wokeness definitiv zu weit. Das Medium Film lebt schliesslich davon, dass Schauspieler sich in Rollen anderer Menschen hineinversetzen, mit denen sie oftmals nicht viel gemein haben.» Dass man dabei der Figur auch äusserlich möglichst gerecht werden wolle, gehöre zum künstlerischen Handwerk dazu. «Ich sehe zudem keine krasse Überzeichnung der Nase, die sich antisemitischer Stereotypen bedienen würde», sagt Rappaport. «Die ganze Aufregung ist vielleicht auch nichts weiter als ein ausgeklügelter Marketinggag – schliesslich reden nun alle über den Film.»
Leonard Bernsteins Tochter Jamie Bernstein (70) hatte sich bereits während der ersten Welle der Kritik im vergangenen Jahr zum Thema geäussert. Im Gespräch mit dem Magazin «Kveller» bezeichnete sie die Diskussion als «lächerlich» – ihr Vater habe nun einmal eine grosse Nase gehabt und es sei Bradley Coopers Aufgabe, ihn «möglichst realistisch darzustellen».
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