Was genau hat die Jury entschieden?
Im Urteil heisst es, Amber Heard habe ihren Ex-Mann mit «falschen» Aussagen über ihre Beziehung diffamiert. Es heisst auch, die Aussagen seien mit «tatsächlicher Bosheit» gemacht worden – also mit rücksichtsloser Missachtung oder Fahrlässigkeit. Amber Heard hatte in folgendem Punkt Erfolg: Depps früherer Anwalt Adam Waldman habe sich abwertend über Heard geäussert. Er bezeichnete ihre Vorwürfe öffentlich als «Trick». Daher muss Depp ihr ebenfalls Schadenersatz zahlen.
Wer muss zahlen?
Beide müssen bezahlen. Depp, der seine Ex-Frau auf 50 Millionen verklagte, gewinnt drei seiner Klagen und hat 15 Millionen Dollar zugesprochen bekommen. Trost für Heard: Auch sie bekommt zwei Millionen Dollar (anstatt 100 Millionen Dollar) Schadensersatz zugesprochen, weil auch sie von einem früheren Anwalt von Depp verleumdet wurde. Sie gewinnt allerdings nur einen ihrer drei Punkte.
Warum bekommt Depp nicht die zugesprochenen 15 Millionen Dollar?
Die Geschworenen befanden eigentlich, dass Depp zehn Millionen Dollar Schadenersatz und fünf Millionen Dollar Strafschadenersatz erhalten sollte. Nach dem Gesetz von Virginia darf der Strafschadenersatz die Summe von 350'000 Dollar aber nicht übersteigen. Das Gesetz besagt auch, dass der Richter diesen Betrag reduzieren muss, sollte er über dem zulässigen Höchstbetrag liegen. Deshalb erhält Johnny Depp nur einen Gesamtbetrag von 10,35 Millionen Dollar.
Mehr zum Urteil
Warum war Johnny Depp nicht vor Ort?
Der «Fluch der Karibik»-Star war in Grossbritannien, als das Urteil verkündet wurde. Er verbrachte die vergangenen Tage auf den Konzerten seines Musiker-Kumpels Jeff Beck (77).
Wie reagierte Amber Heard im Gerichtssaal?
Die Schauspielerin wirkte niedergeschlagen. Sie hatte die Augen fast geschlossen, schaute zu Boden. Es schien, als würde sie mit den Tränen kämpfen. Noch nicht einmal zur Richterin traute sie sich zu schauen. Nach dem Urteil sprach sie auf Twitter von einer «unbeschreiblichen Enttäuschung».
Kann Amber Heard Berufung einlegen?
Ja. Sie hat die Möglichkeit, gegen das Urteil der Jury Berufung einzulegen – und eine Sprecherin hat angekündigt, dass sie dies auch tun wird. Sofern nach der sechswöchigen Schlammschlacht im Gerichtssaal keine neuen Beweise oder Zeugenaussagen auftauchen, wird sich am Urteil wohl kaum etwas ändern.
Warum wurde der Prozess live übertragen?
Live-Übertragungen von Gerichtsverfahren sind in den USA nicht unüblich. Das Anwaltsteam von Johnny Depp beantragte extra einen öffentlichen Prozess. Das Gericht gab dem statt. Online erreichte der Prozess damit ein Millionenpublikum. (fmü/bsn)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)