Gérard Depardieu (74) sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Über 13 Frauen werfen dem französischen Filmstar in einem Zeitraum von 20 Jahren sexuelle Übergriffe und Gewalt vor. Jetzt meldet sich seine Familie zu Wort, die sich ganz klar auf seiner Seite positioniert. Depardieu sei im Privaten ein «bescheidener, sogar prüder Mann», erklärten sie in der Zeitung «Le Journal de Dimanche». Die Vorwürfe nannte die Familie eine «beispiellose Verschwörung».
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In Frankreich wurde vor wenigen Tagen die Fernsehdokumentation «The Fall of the Ogre» ausgestrahlt, in der Depardieu zu sehen ist, wie er während einer Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 anstössige Kommentare über Frauen abgibt und ein junges Mädchen sexualisiert. Der Schauspieler selbst hat die Vorwürfe vehement abgestritten.
Frankreichs Kulturministerin Rima Abdul Malak (44) sagte in einem TV-Interview nach Ausstrahlung der Doku, dass das Verhalten des 74-Jährigen «eine Schande» für Frankreich sei. Sie erklärte, dass ihm möglicherweise auch die Mitgliedschaft der Ehrenlegion, die höchste Auszeichnung des Landes, entzogen werden könnte.
«Eine beispiellose Verschwörung»
«Natürlich sind wir oft schockiert über Gérards Kommentare», aber Depardieu sei «das Ziel einer beispiellosen Verschwörung», schrieben nun mehrere Mitglieder seiner Familie, darunter seine Tochter, die Schauspielerin Julie Depardieu (50), in einem in der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche» veröffentlichten Brief. Sie beklagten eine «kollektive Wut» gegen den Schauspieler und erklärten, dass er «privat, im Kreis seiner Kinder, ein äusserst bescheidener, feinfühliger und sogar prüder Mensch» sei.
Am Samstag hatten die Anwälte des Filmstars laut französischen Medienberichten mitgeteilt, dass er seine Mitgliedschaft der Ehrenlegion «zur Verfügung» stelle. Depardieu wurde die Auszeichnung 1996 verliehen. Die französische Kulturministerin sagte Berichten zufolge zuvor dem Sender France 5, sie habe das Komitee, das für die Ehrenlegion zuständig ist, gebeten, ein Disziplinarverfahren einzuleiten, um zu prüfen, ob Depardieus Mitgliedschaft ausgesetzt oder entzogen werden sollte.
Depardieu hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen
Der Schauspieler hatte bereits über seinen Anwalt die Vorwürfe gegen ihn «entschieden zurückgewiesen». Auch in einem öffentlichen Brief, der als Gastbeitrag in der französischen Zeitung «Le Figaro» veröffentlicht wurde, beteuert Depardieu vehement seine Unschuld. (Spot On)