«Sterben zu müssen macht mir gar keine Angst!» Sam Neill (76) schockt jetzt die Welt mit der Nachricht, dass er gegen Blutkrebs im 3. Stadium kämpft und die Chemotherapie bei ihm nicht mehr anschlägt. Der «Jurassic Park»-Star wird stattdessen mit einem neuen, experimentellen Medikament am Leben gehalten. Doch dieses wirkt nur eine bestimmte Zeit.
Der «Australian Story» sagte der 76-Jährige, dass bei ihm angioimmunoblastisches T-Zellen Lymphom (AITL) festgestellt wurde. Diese seltene Blutkrebsart attackiert das Lymphsystem, mit dem der Körper Krankheiten bekämpft. Der Schauspieler wurde von seinen Ärzten darauf vorbereitet, dass das neue Krebs-Medikament eines Tages nicht mehr anschlagen wird: «Ich habe mir von Anfang an ums Sterben keine Sorgen gemacht. Doch es wird mich ärgern, weil es noch Dinge gibt, die ich machen will. Zu sterben, ist sehr irritierend. Aber nichts, wovor ich Angst habe.» Er hätte gerne noch «ein bis zwei Jahrzehnte auf Erde: «Ich will meine wunderschönen Enkelkinder gross werden sehen. Ausserdem habe ich so eine schöne Terrasse gebaut und Olivenbäume sowie Zypressen gepflanzt. Ich würde sie so gerne wachsen sehen.»
Sein Sohn Tim (40) sagte, dass sein Vater nach zweijähriger Lockdown-Pause 2022 gerade wieder nach Neuseeland gereist war – als er wenige Stunden nach der Landung die schlimme Diagnose erfuhr: «Nach dem Anruf haben wir uns hingesetzt und ein wenig zusammen geweint.» Für Neill Sr. begann «der Kampf um mein Leben» mit einer herkömmlichen Chemotherapie: «Die drei bis vier Monate waren brutal.»
Er teilte ein Bild von sich mit weiss-melierten Haaren und Vollbart: «Es gab Zeiten im letzten Jahr, bei dem ich im Spiegel kein gutes Bild abgegeben habe. Ich habe jede Form von Würde verloren.»
Neill schrieb ein Buch
Zuerst schien der Krebs sich zurückzubilden– ehe er noch schlimmer zurückkehrte. Zu seinem Glück schlug dann die experimentelle Therapie an und der Blutkrebs war besser unter Kontrolle. Er bekommt jetzt alle zwei Wochen bis zum Ende seines Lebens oder bis zu Ende der Wirksamkeit der Medikamente eine Infusion. Neill hat beschlossen, seine Krankheit zu verdrängen: «Ich weiss, was ich habe – doch es interessiert mich nicht wirklich. Es liegt ausserhalb meiner Kontrolle, deshalb denke ich mich da nicht rein.»
Weil er während der Chemo zu geschwächt war, vor der Kamera zu stehen, nutzte Neill die Gelegenheit, um seine Memoiren zu schreiben: «Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals ein Buch schreiben könnte. Doch das Schreiben hat mir einen Grund gegeben, um zu leben. Ich bin jede Nacht ins Bett und habe mich auf das nächste Kapitel am nächsten Morgen gefreut.» (cth)