2007 war in vielerlei Hinsicht ein Jahr wie jedes andere zuvor und danach: Erdbeben erschütterten die Welt, Berichte von Amokläufen in den USA sorgten für Fassungslosigkeit. Ein einziges Bild sorgte hingegen in bisher ungekannter Manier für die grössten Schlagzeilen. Es zeigt eine junge Frau beim Verlassen einer Entzugsklinik. Vor einer Schar von Journalisten greift sie zum Rasierapparat und schert sich in einem Anflug aus Stolz und Manie die langen Haare ab. Die Frau auf den Bildern ist Britney Spears (heute 41) – und die Szene steht symbolträchtig für den Niedergang eines womöglich zu früh und zu enthusiastisch gefeierten Popstars, der nach einem kometenhaften Aufstieg in den Nullerjahren ganz unten gelandet war.
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Damals warf man ihr unter anderem Geltungswahn (und eigentlich vor allem Wahn) vor. Spears' Autobiografie «The Woman in Me» («Die Frau in mir»), die am 24. Oktober erscheint, soll nun vieles auf- und erklären. Auch ihren rasierten Kopf: «Ich wurde von so vielen bewundert, von so vielen heruntergemacht. Die Leute haben mir seit meinem Teenie-Alter gesagt, wie ich auszusehen habe.» Ihr Haar abzurasieren, sei ein Weg gewesen, «zurückzukämpfen», erklärt die Sängerin in ihrem Buch. Auszüge liegen bereits jetzt schon dem Magazin «People» vor.
«Wurde meiner Weiblichkeit beraubt»
Den Kampf sagt sie mit ihren Memoiren vor allem auch ihrem Vater Jamie Spears (71) an, der nach einer Serie von Ausfällen wie demjenigen 2007 die Vormundschaft für seine Tochter übernahm. Erst im November 2021 erhielt die Sängerin all ihre Rechte zurück. In ihrem Buch könne sie endlich «ihre Geschichte» erzählen – «und wie mich die Vormundschaft meines Vaters meiner Weiblichkeit beraubt hat.» Was genau Spears damit meint, erläutert sie in einer weiteren, bereits veröffentlichten Passage.
Sie sei zum Roboter geworden, «aber nicht nur zum Roboter, zu einem Kinder-Roboter», erinnert sich der Superstar an ihre schlimmsten Zeiten. «Ich wurde dermassen zum Kind degradiert, dass ich Stück für Stück dessen beraubt wurde, was mich tatsächlich zu mir selbst gemacht hatte.» Spears sei in dieser Zeit eher eine juristische Person «als eine Person auf der Bühne» gewesen: «Ich habe immer nur Musik in meinen Knochen gespürt – das haben sie mir gestohlen.»
Sie trieb Kind von Timberlake ab
Ihre Fans können getrost damit rechnen, dass bis zum effektiven Erscheinen ihrer Memoiren noch weitere Details über das bewegte Leben der Britney Spears bekanntwerden. Bereits am Dienstag hat sie enthüllt, dass sie Ende 2000 ein Kind ihres damaligen Freundes Justin Timberlake (42) abgetrieben hatte.