«Ich bin nur am Weinen»
Brooke Shields leidet unter dem Empty-Nest-Syndrom

Die Kinder sind aus dem Haus. Was für die Einen Grund zum Jubeln ist, ist für viele auch Grund zum Leiden und Weinen. Hollywood-Star Brooke Shields ist eine der betroffenen Mütter, die offen erzählt, welche Gefühle sie überwältigen.
Publiziert: 29.08.2024 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2024 um 09:27 Uhr
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Am 10. Juni 2024 besuchte Brooke Shields einen Anlass in New York. Schon da war für sie klar, dass sie nicht bereit ist, auch ihre jüngere Tochter ausziehen zu lassen.
Foto: IMAGO/Sipa USA

Auf einen Blick

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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Ihr Lachen gehört zu den Merkmalen von Hollywood-Ikone Brooke Shields (59). Doch auf ihrer Instagramseite, der über zwei Millionen Menschen folgen, sagt sie unter Tränen: «Beide meine Küken haben ihr Nest verlassen.»

Vor einem Jahr habe sie hier gesessen, als ihre Tochter Rowan (21) ausgezogen sei, um in North Carolina zu studieren. Nun hat auch Grier (18) das elterliche Haus verlassen. Sie beginnt ihr Studium an der Wake Forest Universität, da wo auch ihre Schwester studiert. Auf dem Weg zurück sei der «Pretty Baby»-Star von ihren Gefühlen überwältigt worden. «Es war so hart, auch sie zurückzulassen. Ich habe fast den gesamten Heimweg nur geheult», so Shields, die rund zehn Stunden im Auto sass. 

Traurigkeit, Angst und Verlustgefühle

Sie sei zwar froh, dass ihre Töchter wieder vereint sind. Trotzdem sei «es für Mütter unglaublich hart, wenn ihre Kinder alle aus dem Haus sind.» Schon bevor ihre Jüngste ausgezogen sei, verriet Brooke Shields öffentlich, sie sei nicht bereit, ein leeres Nest vorzufinden. Ihre Fans trauern mit ihr: Mehr als 70'000 Mal wurde ihr Video geliket, rund sechstausendmal kommentiert, vorwiegend von Frauen, die dasselbe erlebt haben wie Shields.

Was sie beschreibt, ist bekannt als das Empty-Nest-Syndrom oder Leeres-Nest-Syndrom. Eine emotionale Reaktion in einer wichtigen Übergangsphase im elterlichen Leben. Meist äussert sie sich durch Traurigkeit, Angst und Verlustgefühle.

Das kennt auch Familienberaterin Anna von Senger aus ihrer beruflichen Tätigkeit. «Der Auszug der Kinder ist etwas vom Schwierigsten für die Eltern, vor allem für den Teil, der meist von den Müttern bestritten wird, die Kinder zu ihrem Lebensinhalt machten und die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt haben. Für sie fühlt sich das an wie ein kleiner Tod», sagt sie gegenüber Blick. Sie rät den Eltern, sich vor dem Abschied auszusprechen, Trauer zuzulassen, den Abschied zu feiern und «das Kinderzimmer so bald wie möglich umzugestalten.»

Keine emotionale Trennung

Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello findet es zudem wichtig, dass Kinder mit dem elterlichen Schmerz nicht konfrontiert werden. «Das schafft ein schlechtes Gewissen und unnötige Verpflichtungsgefühle. Erwachsene Kinder sollen sich unbeschwert beruflich und gesellschaftlich verorten können und sich selbst finden.»

Wer eine sichere Bindung zu seinen Kindern hat, könne darauf vertrauen, dass diese Bindung auch nach dem Auszug hält. Perrig-Chiello ergänzt: «Zentral ist auch, dass man sich als Eltern immer wieder vergegenwärtigt, dass Kinder ein Geschenk sind und kein Eigentum. Und dass wir die wunderbare Aufgabe haben, sie zu selbständigen und selbstverantwortlichen Menschen zu erziehen. Wer dies beherzigt, kann auch gut loslassen – dies im Wissen, dass eine räumliche Trennung keine emotionale Trennung bedeutet.»

Dies macht auch Schauspielerin Brooke Shields Hoffnung. «Unsere Töchter haben eine sehr enge Beziehung zu mir und ihrem Vater. Sie werden öfter nach Hause kommen, weil sie uns auf eine gute Art und Weise vermissen.»

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