Auf einen Blick
- Melania Trump erklärt Jacken-Skandal als Protest gegen Medien
- Ihre Botschaft kam anders an, als beabsichtigt
- Die 39-Dollar-Zara-Jacke ging schnell viral
Wer einen wichtigen Anlass hat, der macht sich Gedanken über die Kleiderwahl. Sei es bei den Normalbürgern – Ausnahmen eingeschlossen – oder bei Stars und Politikern. Umso erstaunlicher war es 2018, als sich die damalige First Lady Melania Trump (54) für den Besuch eines Migrantenzentrums für Kinder, die an der Grenze zu Texas von ihren Eltern getrennt wurden, für eine Jacke mit der Aufschrift «I don't care, do u?» (zu Deutsch: «Es interessiert mich nicht, dich schon?»), entschied. Die 39-Dollar-Zara-Jacke löste einen Aufschrei aus und ging schnell viral, wobei Melania als unempathisch und am Schicksal der Kinder uninteressiert bezeichnet wurde.
In ihrer gemäss Amazon am 22. Oktober erscheinenden Biografie «Melania» äussert sich die Ehefrau von Donald Trump (78) nun zum Kleidungsstück und legt ihre damaligen Beweggründe dar, genau diese Jacke anzuziehen. Laut ihr war es als diskreter, aber kraftvoller Protest gegen die Medien gemeint gewesen, dies als Reaktion auf die aus ihrer Sicht falsche Berichterstattung über sich. Das schreibt «The Guardian», dem bereits eine Ausgabe vorliegt. «Tatsächlich entschied ich mich, ihnen mitzuteilen, dass ihre Kritik mich niemals davon abhalten würde, das zu tun, was ich für richtig halte. Um das zu verdeutlichen, trug ich eine bestimmte Jacke, als ich ins Flugzeug stieg, eine Jacke, die schnell berühmt wurde.»
«Das muss aufhören»
Ihre Botschaft kam bei der Bevölkerung allerdings komplett anders an, als von ihr beabsichtigt. Eine Richtigstellung gab es damals nicht – auch dazu äussert sich Trump in ihrem Buch. So habe sie ihrer Pressesprecherin Stephanie Grisham erklärt, dass es «eine Botschaft an die Medien ist, um sie wissen zu lassen, dass mich deren Meinung über mich kaltlässt». Grisham habe ihr daraufhin jedoch geraten, die wahre Bedeutung des Kleidungsstückes nicht öffentlich zu machen. «‹Warum nicht? Es ist die Wahrheit.› Ich habe ihr widersprochen, als sie darauf bestand, dass ich das nicht sagen dürfe. Sie ignorierte meine Bemerkungen und sagte zu einem mit ihr befreundeten CNN-Reporter, dass es sich lediglich um eine Jacke handele, eine modische Entscheidung, der keine Botschaft zugrunde liege», schreibt das einstige Model in ihrem Buch.
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Melania Trump bemängelt darin zudem, dass die ganze Jacken-Diskussion «die Bedeutung der Kinder, der Grenze und des Politikwechsels überschattet» habe. Weiter betont sie, dass sie es war, die ihren Mann schlussendlich dazu brachte, die stark kritisierte Einwanderungspolitik aufzugeben, bei der Migrantenkinder an der US-Mexikanischen-Grenze von ihren Eltern getrennt wurden. «Das muss aufhören», habe die First Lady damals ihrem Mann gesagt und mit dem «Trauma, das diese Familien erlebten» argumentiert.
Melania Trump, die einst selbst aus Slowenien in die USA eingewandert ist, spricht sich in ihrem Buch nicht nur für das Recht der Frauen auf Abtreibung aus, sondern zeigt auch Verständnis für all jene, die ihr Glück in Amerika versuchen wollen. Dabei betont sie jedoch die Wichtigkeit, dass alles mit geregelten Dingen zu- und hergeht. «Als Einwanderin selbst verstehe ich den notwendigen, wenn auch mühsamen Prozess, legal Amerikaner zu werden.»