Auf einen Blick
- Hugh Grant spielt in «Heretic» einen Psychopathen
- Grant glaubt an Geister und hat regelmässig Albträume vom Teufel
- Seit 10 Jahren versucht er sein Rom-Com-Image abzuschütteln
Er galt jahrelang als König der romantischen Komödien. Doch in den letzten Jahren unternahm Hugh Grant (64) alles, um vom Image des charmanten Lovers wegzukommen. Inzwischen ist er auf der Leinwand mehrheitlich als Bösewicht zu sehen, wie in seinem letzten Film «Dungeon & Dragons: Ehre unter Dieben» (2023).
Doch in keiner seiner Rollen war der Schauspieler grusliger als in seinem neuen Film «Heretic» (2024). Im Horror-Thriller spielt er Mr. Reed, einen charmanten Herrn, der sich im Verlaufe des Filmes als düsterer Psychopath entpuppt. Als zwei Mormoninnen, gespielt von Sophie Thatcher (24) und Chloe East (23), sein abgelegenes Heim betreten, verliert Mr. Reed nach und nach sein freundliches Lächeln.
Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?
Hugh Grant: Der Typ ist düster, böse und verdorben. Er hat einen besonderen Charme, mit dem er seine teuflische Seite überspielt – zumindest am Anfang. Ich wusste sofort: Mit der Rolle kann ich Spass haben, weshalb ich auch zugesagt habe.
Spass? Der Typ ist – ohne zu viel vom Film zu verraten – ein echtes Monster!
Aber es ist genau das Grausame an ihm und wo das herkommt, was mich als Schauspieler an dieser Rolle reizt. Auch Zuschauer sind oftmals mehr von Bösewichten fasziniert als von guten Typen.
Warum glauben Sie, ist das so?
Für mich bedeutet das, dass wir irgendwie alle im tiefen Inneren grausame, fiese Biester sind, die sich hinter dem Schleier der Gesellschaft verstecken.
Bereitet man sich anders auf eine Bösewicht-Rolle vor als auf die eines Helden in einer romantischen Komödie?
Nein. Ich bereite mich auf jede Rolle genau gleich vor. Ich versuche, mich in meine Filmfigur hineinzuversetzen, und denke mir eine Background-Story für sie aus. Ich muss verstehen, warum der Charakter so handelt, wie er handelt.
Hugh Grant (64) wuchs im Londoner Stadtbezirk Hounslow als Sohn einer Lehrerin und eines Offiziers auf. Ursprünglich wollte Grant, der noch einen älteren Bruder namens James hat, Kunsthistoriker werdern. Schlussendlich entschied er sich für die Schauspielerei und wurde 1994 mit der Liebeskomödie «Vier Hochzeiten und ein Todesfall» zum Star. Der einst als ewiger Junggeselle betitelte Grant ist seit 2018 mit der schwedischen TV-Produzentin Anna Eberstein (41) verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Töchter und einen Sohn. Aus einer früheren Beziehung hat er noch zwei weitere Kinder, was ihn zum fünffachen Vater macht.
Hugh Grant (64) wuchs im Londoner Stadtbezirk Hounslow als Sohn einer Lehrerin und eines Offiziers auf. Ursprünglich wollte Grant, der noch einen älteren Bruder namens James hat, Kunsthistoriker werdern. Schlussendlich entschied er sich für die Schauspielerei und wurde 1994 mit der Liebeskomödie «Vier Hochzeiten und ein Todesfall» zum Star. Der einst als ewiger Junggeselle betitelte Grant ist seit 2018 mit der schwedischen TV-Produzentin Anna Eberstein (41) verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Töchter und einen Sohn. Aus einer früheren Beziehung hat er noch zwei weitere Kinder, was ihn zum fünffachen Vater macht.
Was hat Mr. Reed zu einem Ungeheuer werden lassen?
Meine Theorie ist, dass er in seiner Vergangenheit bei Frauen überhaupt kein Glück hatte und sich darum an ihnen rächen will. Deshalb hat er sich für seine Opfer ein böses Katz-und-Maus-Spiel ausgedacht, weil er mit ihren Ängsten spielen und sie quälen will.
Gibt es etwas im Leben, was Ihnen persönlich Angst macht?
Der Gedanke, dass es eine andere Dimension geben könnte, in der Geister existieren. Ich habe nie an so etwas geglaubt, bis ich eines Nachts in einem Schloss in England einem Gespenst begegnet bin. Und bevor Sie fragen: Nein, ich war stocknüchtern!
Was genau haben Sie gesehen?
Es war eine Art farbiges Licht auf dem Boden, das durch mich hindurch geschwebt ist, den Flur entlang und dann durch die Wand in ein Schlafzimmer hinein. Als ich es morgens der Schlossbesitzerin erzählt habe, wusste sie sofort, wovon ich rede. Das Gespenst spukt wohl schon seit Hunderten von Jahren im Schoss herum. Es war einmal eine Herzogin oder so etwas, der etwas Schreckliches passiert ist.
Seither glauben Sie an Geister?
Ja! Und ich habe extreme Angst vor ihnen! Genauso wie vor dem Teufel. Ich habe nämlich das Buch «Der Exorzist» gelesen, als ich noch viel zu jung dafür war. Bis heute habe ich alle zwei Monate noch Albträume, in denen ich vom Teufel gejagt werde. Meine Frau sagt immer, dass ich dann im Schlaf sehr unmännliche Laute von mir gebe. Ich wimmere.
Bei Ihnen ist es immer schwer zu sagen, ob Sie mit Ihren Sprüchen scherzen. Neulich haben Sie zum Beispiel behauptet, dass Sie sich nach dem Nachhausekommen vor ihren Kindern auf dem Klo verstecken.
Das war ein Scherz. Ich freue mich schon, wenn ich heute Abend nach Hause komme. Ich liebe es, wenn mir meine Kids in den Arm springen, weil sie sich freuen, mich zu sehen! Besonders meine Jüngste (Blue, 6) drückt mich immer total fest an sich. Da geht mir das Herz auf.
Jetzt klingen Sie wieder wie der charmante Hugh Grant, wie man ihn aus seinen romantischen Komödien kennt und liebt. Stört es Sie, dass Ihnen dieses Image anhaftet?
Es irritiert mich, wenn Leute es nicht bemerkt haben, dass ich in den letzten zehn Jahren nur noch Freaks, Monster, komische Typen oder sogar einen Killer gespielt habe. Mir werden in letzter Zeit auch nur noch solche Rollen angeboten.
Warum eigentlich?
HG (verzieht keine Miene): Wahrscheinlich, weil mein Gesicht inzwischen aussieht wie ein versohlter Hintern. Aber im Ernst, ich bin noch nie glücklicher mit meiner Karriere gewesen als in den letzten acht Jahren. Endlich kann ich mal Filmcharaktere kreieren, die weit weg von meiner eigenen Persönlichkeit sind … oder vielleicht auch nicht (grinst).
«Heretic» läuft seit dem 26. Dezember in den Schweizer Kinos.