Schauspieler, Produzent, Architekt und nun auch noch bildender Künstler. Das bekannte Sara Hildén Art Museum in Tampere im Süden Finnlands stellt neuerdings neun Kunstwerke von Brad Pitt (58) aus, die dieser extra für die Schau angefertigt hat. Es sei das erste Mal, dass der Hollywoodstar seine Werke der Öffentlichkeit zeige, erklärte ein Sprecher des Museums.
Die Skulpturen sind Teil einer grösseren Ausstellung des britischen Künstlers Thomas Houseago (50), in der auch eine Keramikserie des australischen Musikers Nick Cave (64) gezeigt wird. Für Cave und ihn sei es eine neue Welt, schwärmte Pitt bei der Eröffnungsfeier. «Es fühlt sich einfach richtig an.» Sein Besuch in Finnland war unerwartet, seine Teilnahme war nicht angekündigt worden.
Pitt wollte brutal ehrlich mit sich selbst sein
Darunter befindet sich etwa eine Gipsplatte, die eine Schiesserei darstellen soll. Ausserdem eine Serie von Silikonskulpturen in Häuserform, von denen jede mit einer anderen Art von Munition beschossen wurde. «Für mich geht es um Selbstreflexion», erklärt der Oscar-Gewinner. «Es geht darum, wo ich in meinen Beziehungen etwas falsch gemacht habe, wo ich einen Fehltritt begangen habe.» Die Skulpturen seien das Ergebnis einer «radikalen Bestandsaufnahme des Selbst», so Pitt. Es sei ihm darum gegangen, «wirklich brutal ehrlich mit mir zu sein». Weiter sind in der Ausstellung, die noch bis Mitte Januar 2023 läuft, mehrere «Kerzenhalter für geliebte Mitmenschen» dabei, die er während der Corona-Zeit angefertigt hat.
Als bildender Künstler aktiv wurde Pitt nach seiner Scheidung von Schauspielerin Angelina Jolie (47), mit der er drei Jahre verheiratet war. 2017 hat er bis zu 15 Stunden täglich in Houseagos Studio in Los Angeles verbracht und getöpfert. Mit Cave ist er ebenfalls seit längerem befreundet. Der Sänger komponierte schon 2007 die Musik zu Pitts Film «Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford».
Eine Leidenschaft für Kunst hegt Pitt aber schon seit jungen Jahren. Und so war er bereits mehrfach an der Art Basel zu Gast, 2017 besuchte er auch das Zürcher Kunsthaus. Als Hobby-Architekt ist Pitt ebenfalls schon früh in Erscheinung getreten. In New Orleans baute er nach Hurrikan Katrina 2005 Häuser für die Menschen, die alles verloren hatten.