Jeff Goldblum (67) ist nicht nur dank seinem Schauspiel-Talent berühmt. Der «Jurassic Park»-Star ist wegen seiner offenen Art, seinem ausgefallen Kleidergeschmack und seinem Vokabular auch abseits der Leinwand zu einer Kultfigur geworden. Bei seinem neuen Projekt «The World According to Jeff Goldblum» hat er deshalb nur etwas zu tun – sich selbst zu sein.
Auch wenn der Titel übersetzt «Die Welt nach Jeff Goldblum» heisst, will der Schauspieler sich in der Disney+-Serie die Welt aber lieber erklären lassen. Er reist durch die USA und erforscht Alltagsgegenstände auf seine ganz eigene Art. Das Konzept der Sendung sei spontan entstanden, sagt Goldblum zu BLICK: «Man hat mir gesagt, halte deine Ideen einfach mal fest. Dann habe ich stundenlang in mein Handy gesprochen. Über Glacés oder Wohnwagen oder Pools – ohne mir wirklich Gedanken dazu zu machen. Als ich den Produzenten dann die Aufnahmen schickte, haben sie gesagt: Das ist die Sendung.»
Goldblum tätowierte Fan
Für die Disney+-Sendung wollte Goldblum Dinge erleben, die er zuvor noch nie gemacht hat. So probiert er auf einer Grillen-Farm Insekten-Spezialitäten oder tätowiert einen Fan. «Die Grillen waren fantastisch. Ich liebte sie», schwärmt Goldblum. An das Tätowieren musste er sich allerdings erst noch gewöhnen: «Das war angsteinflössend. Was für eine Verantwortung! Nur wenige Minuten zuvor haben sie mir gezeigt, wie man tätowiert, darum hatte ich keine Ahnung, was ich da tat.»
Glacé- oder Jeans-Fabrik-Besuche hat man hierzulande etwa auch bei «Galileo» schon gesehen. Doch der «Jurassic Park»-Star macht mit seinem Flair jede noch so alltägliche Begegnung zu etwas besonderem. «Ich liebe es, neue Leute zu treffen. So bald wir miteinander sprechen, wird mir immer sofort klar, dass diese Menschen allesamt weitaus interessanter sind, als ich es je war», sagt Goldblum. Und das obwohl er sei 1974 in zahlreichen Blockbustern zu sehen war, für einen Oscar als Kurzfilm-Regisseur nominiert wurde und regelmässig die «Best-Dressed»-Listen der Mode-Magazine anführt.
«Die Schauspielerei gab mir meine Stimme»
In «The World According to Jeff Goldblum» ist der Tausendsassa erstmals als Moderator zu sehen. Das Filmemachen will er aber nicht an aufgeben. «Das Spielen ist das Zentrum meines Seins», sagt Goldblum. «Als Kind traute ich mich nicht einmal, am Esstisch etwas zu sagen. Mit zehn entdeckte ich dann die Schauspielerei und war sofort besessen davon. Sie hat mir meine Stimme gegeben.»
Der grösste Einfluss auf seine neue Sendung seien seine Kinder gewesen. 2015 wurde der Hollywood-Star Vater seines ersten Sohnes Charlie Ocean (4), 2017 bekam der mit River Joe (2) ein Brüderchen. «Meine Kinder sind so neugierig, das hat mich inspiriert», sagt Goldblum. «Sie können sich für alles begeistern und saugen Infos auf wie Schwämme. Da konnte ich mir gleich eine Scheibe abschneiden.» (klm)