Er ist seit 41 Jahren im Hollywood-Geschäft. Dennoch kommt Denzel Washington (63) mit etwas ganz Neuem. Mit «The Equalizer 2» hat der Oscar-Gewinner zum ersten Mal eine Kinofortsetzung gedreht. Auch wenn er davon nichts wissen will. «Das Wort Fortsetzung ist nie gefallen. Wir hatten ein tolles Drehbuch für einen tollen neuen Film, that's it», sagt er.
BLICK: Fakt ist, Sie spielen wieder denselben CIA-Mann, der im ersten Teil ein paar sehr innovative Methoden gehabt hat, Gegner umzubringen. Eine Mikrowelle, einen Flaschenöffner …
Denzel Washington: … das wird jetzt aber eine etwas merkwürdige Konversation. Aber machen Sie weiter.
Wir waren beim Flaschenöffner. Da stellt sich die Frage: Wie hoch ist der Druck, solch irre Methoden noch zu übertreffen?
Ach, es geht immer noch etwas mehr. Manchmal kommt man auch spontan auf etwas. Man schaut sich sein Gegenüber an und denkt: Soll ich ihm jetzt meinen Kaffee ins Gesicht schütten und ihn dann mit seinem eigenen Schuhbändel erledigen? (lacht) Ist nur Spass.
Sie sind im Film sehr belesen. Gibt es ein Buch, das Sie im wahren Leben besonders beeinflusst hat?Am ehesten «Siddhartha» von Hermann Hesse. Das war schon als Kind
mein Lieblingsbuch und eine Inspiration. Ich liebe Hesse.
Sie sind vierfacher Vater. Ihr Ältester, John David, ist inzwischen 33. Was haben Sie in den über drei Jahrzehnten als Vater gelernt?
Dass ich immer noch nicht genug weiss. Es gibt kein Patent. Unsere vier Kinder sind völlig unterschiedlich herausgekommen. Vater zu sein, ist das Fundament meines Lebens. Bevor John David geboren wurde, war Schauspielen mein Leben. Nach seiner Geburt wurde dieser Beruf die Methode, um uns als Familie ein gutes Leben zu ermöglichen.
Wie teilen Sie sich die Erziehung?
Ich habe das getan, was meine Aufgabe war: Einen Job zu machen, der uns ernährt. Dass unsere Kinder einander lieben und ziemlich ausgeglichene Menschen geworden sind, ist aber allein meiner Frau zu verdanken.
Ihr Ältester ist in Ihre Fussstapfen getreten. Sein neuer Film «BlacKkKlansman» wurde sogar in Cannes ausgezeichnet. Wie stolz sind Sie auf ihn?
Nicht annähernd so stolz, wie es seine Mutter ist. Ich wusste schon, als er ein Kind war, dass er Talent hat. Er hat damals den ganzen Film «Glory» nachgespielt, in dem ich zu sehen war. Er hat zudem ein Talent, das ich nicht habe. Er kann perfekt Akzente nachahmen. Egal ob den britischen oder jamaikanischen. Was für eine Gabe!
Er hat in Interviews gesagt, dass die Liebe seiner Mutter und die strenge Liebe seines Vater ihm alles Wichtige im Leben gelehrt haben. Waren Sie sehr streng mit ihm?
Nein. Aber streng genug. Hoffe ich. Auf jeden Fall hat es bislang sehr gut funktioniert.
Sind Sie ein geduldiger Mensch?
Je älter, desto geduldiger werde ich. Wahrscheinlich, weil ich einfach auch langsamer werde und selbst so meine Zeit brauche. Ich habe gelernt, erst einmal tief Luft zu holen. Auch zu Hause bei meiner Frau. Früher habe ich innerlich geseufzt und aus reinem Reflex gesagt: Du hast ja Recht, Schatz. Heute bin ich auf dem nächsten Level. Ich lasse sie aussprechen, höre ihr geduldig zu und frage dann ganz scheu: Schatz, wie kann ich helfen? Das kommt sehr gut an. (lacht)
Denzel Hayes Washington Jr. kam am 28. Dezember 1954 in Mount Vernon im US-Bundesstaat New York zur Welt. Die erste namhafte Rolle spielte er 1987 als Bürgerrechtler Steve Biko in «Cry Freedom». Zwei Jahre später gelang ihm als Private Trip in «Glory» der Durchbruch; er erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller. 2002 folgte die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in «Training Day». Der gläubige Christ und vierfache Vater beherrscht von Komödien über Dramen bis zu Action-Reissern wie dem aktuell laufenden «The Equalizer 2» jedes Fach, führt Regie und ist als Produzent tätig.
Denzel Hayes Washington Jr. kam am 28. Dezember 1954 in Mount Vernon im US-Bundesstaat New York zur Welt. Die erste namhafte Rolle spielte er 1987 als Bürgerrechtler Steve Biko in «Cry Freedom». Zwei Jahre später gelang ihm als Private Trip in «Glory» der Durchbruch; er erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller. 2002 folgte die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in «Training Day». Der gläubige Christ und vierfache Vater beherrscht von Komödien über Dramen bis zu Action-Reissern wie dem aktuell laufenden «The Equalizer 2» jedes Fach, führt Regie und ist als Produzent tätig.