Seit 2011 der erste Teil von «50 Shades of Grey» auf den Markt kam, bricht die Erotik-Buchreihe Rekord nach Rekord. Über 125 Ausgaben gingen von den Bett-Abenteuern von BDSM-Anfängerin Anastasia Steele und Multimillionär Christian Grey inzwischen über den Ladentisch. Kein Wunder, hat Autorin E. L. James (58) mit der Geschichte noch nicht abgeschlossen. In einer neuen «Grey»-Trilogie erzählt sie die Geschehnisse ihrer ursprünglichen Erfolgsreihe einfach noch einmal – dieses Mal aus Sicht von Geschäftsmann Grey.
Am Dienstag dem 1. Juni erscheint nun der dritte Teil dieser zweiten Trilogie: «Freed - Fifty Shades of Grey. Befreite Lust von Christian selbst erzählt». Das meiste der Handlung ist schon bekannt. Warum sich der Kauf trotzdem lohnen soll, erzählt Autorin James im Gespräch mit «Bild».
«50 Shades»-Hochzeit in Details geschildert
«Es gibt Vieles, was die Leser noch nicht kennen», ist sich die Engländerin sicher. So bekomme die Hochzeit von Steele und Grey weitaus mehr Aufmerksamkeit: «Ich habe mit ‹Fifty Shades› für grossen Ärger gesorgt – weil ich die Hochzeit nur sehr knapp, in Rückblenden beschrieben habe. Ich selbst empfinde Hochzeiten als äusserst langweilig. Aber das sehen viele offenbar ganz anders. Also habe ich jetzt über diese verdammte Hochzeit geschrieben! Und wissen Sie was? Ich habe beim Schreiben die ganze Zeit geweint, so gerührt war ich.»
Auch wenn die Bücher von James Millionen von Fans genauso rühren wie die Autorin selbst, sehen viele Menschen sie weitaus weniger positiv. Kritiker verrissen bisher jedes Werk, für viele Leser sind «50 Shades of Grey»-Bücher pure Pornografie. James will das nicht auf sich sitzen lassen: «Ich würde eher sagen, es sind erotische Romane. Es geht um die Beziehung von Anastasia und Christian – in der Sex ganz sicher eine wichtige Rolle spielt. Aber Sex sollte in jeder Beziehung eine wichtige Rolle spielen.» Um die ausführlichen Sex-Szenen im Detail zu beschreiben, hole sich die Millionärin Hilfe aus dem Netz: «Ich war auf so vielen BDSM-Seiten unterwegs, ich kann nur hoffen, dass mein Laptop nicht irgendwann in falsche Hände gerät.» BDSM ist eine Sammelbezeichnung für die Sadomaso-Praktiken, die in ihrer Buchreihe im Fokus stehen.
Luxus-Verzicht trotz Millionenvermögen
Die Recherche lohnt sich. Dank den Millionenverkäufen der «Grey»-Reihe wurde James zu einer der reichsten Autorinnen aller Zeiten. Die zweifache Mutter, die mit dem Drehbuchautoren Niall Leonard verheiratet ist, brauche aber keinen Luxus um glücklich zu sein. Von ihrem plötzlichen Vermögen habe sie sich nur ein Auto und ein Haus in London gekauft: «Wissen Sie, was ich mir das letzte Mal zu Weihnachten gewünscht habe? Einen Schuhanzieher. Den habe ich bekommen. Jetzt bin ich glücklich.» (klm)