Bei der grossen Trauerfeier vor zwei Monaten in Paris lagen sie sich alle noch weinend in den Armen: Johnny Hallydays (†74) Witwe Laeticia (42), eine seiner drei Ex-Frauen, die Sängerin Sylvie Vartan (73), eine seiner Ex-Geliebten, die Schauspielerin Nathalie Baye (69), und seine beiden leiblichen Kinder – Sohn David (51), selber auch Musiker, und Tochter Laura (34), die Schauspielerin ist. Jetzt liegen sie sich in den Haaren.
In seinem Testament setzte Frankreichs Rock-Idol seine letzte Ehefrau Laeticia als Alleinerbin ein. Seine Kinder David, den er mit Vartan hatte, und Laura aus seiner Liaison mit Natalie Baye gehen leer aus. Nicht einmal ein Erinnerungsstück an ihren Vater, etwa die signierte Plattenhülle des ihr gewidmeten Lieds «Laura», bekomme sie, beklagte sich Laura über ihren Anwalt. Sie zog vor einer Woche mit dem Bruder vor Gericht und ficht das Testament an.
Jetzt wurde bekannt: Ganz leer gehen David und Laura doch nicht aus. Ihr Vater hatte ihnen schon zu Lebzeiten grosszügig Geld gegeben. Laura bekam rund 1,5 Millionen Euro in mehreren Tranchen, David erhielt vor Jahren die Hälfte einer Stadtvilla in Paris, die heute rund 20 Millionen Euro wert ist. Geld sei bei dem Erbstreit kein Thema, davon hätten sie selber genug, schrieb David in einem offenen Brief. Bei Johnny Hallydays Hinterlassenschaft gehts allerdings um rund 100 Millionen Euro.
Das Gericht muss nun klären, ob Johnny Hallydays Testament gültig ist. Strittig ist, wo sein Lebensmittelpunkt war, als er seinen letzten Willen schrieb. Denn er hatte das Testament unter kalifornisches Recht gestellt, das die Enterbung der Kinder zulässt. David und Laura hingegen wollen französisches Recht anwenden lassen, nach dem Kinder nicht vollständig enterbt werden können.
Der Erbstreit im Hallyday-Clan spaltet Frankreich in zwei Lager – Johnny-Fans werfen entweder den Kindern Geldgier vor oder kritisieren Ehefrau Laeticia, mit der der Rocker die zwei minderjährigen Adoptivtöchter Jade (13) und Joy (9) Vietnam hat, als herzlos und manipulativ.