«Habe fünf Kilo in fünf Tagen verloren»
Weinsteins Noch-Ehefrau bricht ihr Schweigen

Sieben Monate nach Bekanntwerden der ersten Missbrauchsvorwürfe gegen Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hat seine Noch-Ehefrau ihr Schweigen gebrochen: Sie habe Weinstein niemals verdächtigt, sagte Georgina Chapman dem Magazin «Vogue».
Publiziert: 11.05.2018 um 03:23 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:45 Uhr
Georgina Chapman sagt in einem Interview, sie habe nichts von den sexuellen Belästigungen ihres Ehemannes, Harvey Weinstein, bei anderen Frauen mitbekommen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA POOL/FRANCK ROBICHON / POOL

Sieben Monate nach Bekanntwerden der ersten Missbrauchsvorwürfe gegen Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hat seine Noch-Ehefrau ihr Schweigen gebrochen: Sie habe Weinstein niemals verdächtigt, sagte Georgina Chapman dem Magazin «Vogue».

Sie sei «so naiv» gewesen, sagte die 42-Jährige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Zeitschrift.

«Da war ein Teil von mir, der schrecklich naiv war - ganz klar, so naiv», sagte Chapman. Sie habe geglaubt, eine «sehr glückliche Ehe» zu führen. «Ich liebte mein Leben», sagte sie. Auf die Frage, ob sie jemals Verdacht geschöpft habe, sagte Chapman: «Absolut nicht, niemals.»

Scheidung läuft

Chapman ist die Mitbegründerin des Modelabels Marchesa. Sie heiratete Weinstein 2007. Das Paar hat zwei Kinder. Chapman verliess ihren Mann kurz nach Bekanntwerden der schweren Vorwürfe gegen ihn und lässt sich derzeit scheiden.

«Ich habe fünf Kilo in fünf Tagen verloren», sagte Chapman über die Zeit nach Bekanntwerden des Skandals. Sie sei fünf Monate lang nicht mehr ausgegangen. Sie sei «beschämt und gebrochen» gewesen. Chapman sagte in dem Interview zudem, sie sehe sich selbst nicht als Opfer, brach aber in Tränen aus, als sie über ihren Sohn und ihre Tochter sprach. «Wie wird ihr Leben aussehen?», fragte sie. Chapman will mit den Kindern nun auf einen Bauernhof im Bundesstaat New York ziehen.

#meToo-Debatte ausgelöst

Mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Stars, werfen Weinstein vor, sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben. Weinsteins Karriere ist am Ende, seine Filmproduktionsfirma Weinstein Company meldete Konkurs an. Der Skandal löste die #MeToo-Debatte um sexuelle Übergriffe aus.

Es gibt Spekulationen, dass auch Chapmans Label Marchesa nicht überleben wird. Chapman sagte der «Vogue», sie habe aber noch loyale Unterstützer. Bei der Met Gala in New York - einem gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres - trug Hollywoodstar Scarlett Johansson am Montag demonstrativ ein Marchesa-Kleid. (SDA)

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