«Wer wird Millionär?»-Kandidatin Frances Schoppe-Müller war fast um 125'000 Euro reicher. Die Projektmanagerin aber wusste die Antwort auf die Frage: «Wer eine Ausbildung bei der Bundespolizei antreten möchte, braucht auf dem letzten Schulzeugnis mindestens welche Noten?» nicht. Zur Auswahl standen: A: Politik: 1, Mathe: 2, B: Mathe: 2, Sport: 3, C: Sport: 3, Deutsch: 4 (richtig) oder D: Deutsch: 4, Geschichte: 5.
Darum entschied sich Schoppe-Müller, ihren Kollegen Bastian Zadov zu kontaktieren. Der kenne wohl jemanden bei der Polizei. Die Regie wählt die Nummer, Günther Jauch (66) überlegt, wie er dem Telefon-Joker die Frage stellt, während das Freizeichen ertönt. So weit, so routiniert. Dann ein Piepton, den der Moderator noch witzig mit «Was war das? Bundespolizei hört mit», kommentiert. Dann aber passiert, was noch nie in der Geschichte von «Wer wird Millionär?» vorkam: Die Leitung ist besetzt. Auch ein zweiter Versuch, den Telefon-Joker zu erreichen, schlägt fehl. Moderator Jauch überspielt die Situation: «Er scheint die monatliche Rate für sein Handy kurzfristig nicht aufgebracht zu haben.»
«Der Herr Jauch ist dran am Telefon!»
Die Regie entscheidet, eine andere Nummer zu probieren und die Situation wird nur noch kurioser. Anstelle des Telefon-Jokers nimmt eine ältere Dame ab. Die Oma von Bastian Zadov. Eine wilde Suche beginnt. Grosi Zadov ruft durchs Haus: «Esther, wo ist Basti? Der Herr Jauch ist dran am Telefon!» Das Publikum im Studio amüsiert sich köstlich. Der junge Mann aber bleibt verschwunden. «Er ist wohl bei seinen Eltern», vermutet die Joker-Oma und gibt vor laufenden Kameras deren Nummer durch, die die Regie geistesgegenwärtig überpiepst. «Vielen Dank für die Hilfe. Da wird sich wohl jetzt öfter mal jemand melden.» Jauch bleibt souverän, obwohl auch er so etwas in seinen 23 Jahren «Wer wird Millionär?» noch nicht erlebt hat.
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Warum das Chaos? Kandidatin Frances Schoppe-Müller erklärt, dass ihr Bekannter in einer Wohnung bei seiner Grossmutter wohnt, für seinen Telefon-Joker-Job aber zu seinen Eltern fuhr, weil dort der Empfang besser sei. Vergebens. Viermal versucht es die Regie noch und gibt dann auf. Die Kandidatin darf noch eine Bekannte anrufen, die kann auch nicht weiterhelfen. Schoppe-Müller streicht die Segel, geht auf Nummer sicher und geht mit 64'000 Euro nach Hause. (grb)